Die neue arranca! ist da. Bis auf weiteres nicht an der Börse notiert, garantiert ohne Wahlwerbung und Schminktipps und leider immer noch ohne Überraschungssticker zum Rausnehmen und ins Sammelheft Einkleben.

...zum Editorial

Thema

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Umsonst! – und sonst?

Neuen Aktionsformen im Bereich soziale Kämpfe

FelS AG Soziale Kämpfe

Im Luxusrestaurant den Reichen die Häppchen vom Teller wegnaschen, anschließend eine Flasche Schampus klauen und ab ins Schwimmbad mit dem Liebsten – ohne zu bezahlen natürlich. So sah sie aus, die schöne neue Welt des Sozialprotests, jedenfalls fast... Warum nur ist vorbei, was so viel Spaß gemacht hat?

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Perspektive Antifa: Zwischen Rezession und Neuanfang

Interview mit Matthias Schrader

FelS Antifa AG & Matthias Schrader

In der vorletzten arranca! wurden in einem Artikel der FelS-AG Antifaschismus die identitätspolitische Ausrichtung und die Aktionsformen großer Teile der antifaschistischen Bewegung kritisiert. In Weiterentwicklung unserer dort formulierten Kritik haben wir für dieses Heft – das sich explizit dem Thema «politische Praxis» widmet – mit einem schon seit Ende der 1980er Jahre aktiven Antifaschisten aus Sachsen-Anhalt gesprochen. Matthias Schrader ist 35 Jahre alt, lebt in Magdeburg und arbeitet als Bibliothekar.

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Sex in the City

Gender in der Querschnittslähmung

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«Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.» Mit diesem Satz am Ende jedes Wortbeitrages erhob Cato einst das zusammenhangslose Flugblattende zum ästhetischen Prinzip. Die Vernichtung Karthagos wurde so während des Punischen-Kriege-Triples zum Querschnittsthema. Zusammenhangslosigkeit ist eine Kunst, die die radikale Linke 2200 Jahre später noch phänomenal beherrscht.

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Wenn das Publikum das Spielfeld stürmt

Interview zur radikalen Linken in Schweden

Antifascistisk Aktion Malmö

Das Interview wurde mit Jonatan aus der Antifa-Gruppe Antifascistisk Aktion Malmö, Mathias aus der Gruppe Allt åt Alla («Alles für Alle») und Johan, Mitglied der anarchistischen Gewerkschaft Syndikalistiska Ungdoms Förbundet im April 2006 in Malmö geführt.

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Öfter mal Alarm schlagen

Warum der Mayday allein noch kein schönes Leben macht

FelS AG Soziale Kämpfe

Zwischen vielschichtigen Bündnissen und individuellen Protestformen: Die AG Soziale Kämpfe von FelS liefert in ihrem Text einen Praxis- und Reflexionsbericht über den ersten Mayday in Berlin. Ziel war es, die verschiedensten Formen von Prekarisierung und den Protest dagegen sichtbar zu machen. Eine Erkenntnis ist es, dass das nur mit einer Vielzahl an Bündnissen funktioniert. «Macht mit – macht’s besser!» ist die Ansage der AG.

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Aufgaben, die gemeinsam bewältigt werden müssen

Ein Gespräch über das «Gründungspapier» des Revolutionären Kampfes

Für eine linke Strömung

GenossInnen von FelS diskutierten diesen Sommer über das Gründungspapier «Untersuchung – Aktion – Organisation» der Gruppe Revolutionärer Kampf (RK). Wir dokumentieren dieses Gespräch und geben danach eine kurze Zusammenfassung des Papiers, das komplett auf der Website der arranca! nachzulesen ist.

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Die Mühen der Ebenen

Interview mit AktivistInnen von Lucha Amada und Turn it down zur Frage linker Kulturintervention

Lucha Amada & Turn it down

Zwischen Soli-Partys, Revolutionen und dem Boden der Realität: Wie gehen Musik und Politik zusammen? Und was hat das mit Punkrock oder Manu Chao zu tun? Holger antwortet: «Ich bin über Musik politisiert worden, über Punk. Von dort aus ging der Weg zur Politik.» Diese Antwort und weitere Fragen diskutierten die arranca!-Redaktion im Interview mit AktivistInnen von Lucha Amada und Turn it down.

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Der Gipfel und der Sturm

Die FelS G8-AG und die Mobilisierung nach Heiligendamm

FelS G8 AG & Winnie Medina & Yvette Schreiber

Vom 6. bis 8. Juni 2007 ist es soweit: Dann treffen sich die acht mächtigsten Staats- und Regierungschefs der Welt in dem Ostsee-Bad Heiligendamm und verkünden bei Häppchen und Champagner ihre neuesten Kommuniqués zu Themen wie Energieversorgung, Verschuldung oder ‹Geistigem Eigentum›.

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Koordinierung der Kontrolle

Migration und G8

FelS Intersol AG

Auf den G8-Gipfeltreffen legen die Mitgliedsstaaten die Strategien fest, mit denen sie international die Sicherung und Erweiterung ihrer Märkte, den Zugriff auf weltweite Ressourcen und das Funktionieren ihrer Volkswirtschaften durchsetzen können. Diese Politik schafft nicht nur Flucht- und Migrationsgründe, sondern hat auch konkrete Auswirkungen auf die Bewegungsfreiheit von Menschen weltweit.

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Offener Prozess

Ein Gespräch mit der Interventionistischen Linken

Für eine linke Strömung & Interventionistische Linke & Werner Rätz

Die Interventionistische Linke (IL) ist aus so genannten Beratungstreffen nach dem WWG Gipfel in Köln 1999 hervorgegangen. Neben regelmäßigen Treffen von Einzelpersonen, Gruppen und Projekten aus dem linksradikalen Spektrum gab es inzwischen ein erstes kollektives Auftreten auf der Sozialprotest-Demo am 3. Juni. Das große Eisen im Feuer ist aktuell der G8-Protest in Heiligendamm. Die Gruppe dissident, Werner Rätz (ila/attac), mb (ak – analyse & kritik) und Florian (FelS) reflektierten gemeinsam den Organisierungsansatz.

Artikel außerhalb des Schwerpunkts

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Was heißt hier Legal?

Intro zu Reality Check von David Bacon

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«Ich habe acht Jahre in den USA gearbeitet und dabei etwa 25.000 Dollar an Steuern, Renten und Sozialversicherungsbeiträgen gezahlt. Das Geld werde ich natürlich niemals bekommen.» Daniel Rodríguez lacht. «Aber das ist mein Dankesgeschenk an die USA, dafür, dass ich soviel Geld verdienen konnte, mir nach der Rückkehr diesen kleinen Bus zu kaufen. Jetzt bin ich mein eigener Unternehmer.»

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Reality Check

Einwanderungspolitik und migrantische Proteste in den USA

David Bacon

Ein Migrationsgesetz mit Schwachstellen sei besser als gar kein Gesetz. Darin waren sich – trotz vorangegangner Kontroversen – demokratische wie republikanische US-Senatoren einig, als der US-amerikanische Senat im Frühjahr dieses Jahres mit dem Gesetzesentwurf S 2611 seine Version einer «umfassenden Einwanderungsreform» vorstellte.

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Streiken – Warum nicht?

Gewerkschaftliche Arbeitskämpfe nach dem Ende des Klassenkompromisses

Bernd Röttger

Für viele neigt sich die Geschichte der Gewerkschaften bereits einem absehbaren Ende zu. Die ohne Zweifel tiefe Krise der Gewerkschaften, die unentwirrbar in die Restrukturierungsprozesse des fortgeschrittenen Kapitalismus seit der Weltwirtschaftskrise 1974/75 verwoben ist, gilt ihnen als die finale Krise sowohl einer emanzipatorischen sozialen Bewegung, die sich aus den Widersprüchen kapitalistisch formbestimmter Arbeit immer neu rekrutiert, als auch ihrer kollektiven Organisation.

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Rote Grütze

Deutsches Rotes Kreuz prozessiert gegen linke Gruppen

Autonome Sanität Berlin

In den Jahren 2004 und 2005 forderte das Deutsche Rote Kreuz (DRK), vertreten durch Latham und Watkins, eine der weltweit größten Rechtsanwaltskanzleien, verschiedene linke Gruppen auf, das Zeichen der Autonomen DemosanitäterInnen nicht mehr auf ihrer Homepage abzubilden und unsere Broschüre «Ruhig Blut» nicht weiter zu bewerben und zu vertreiben. Betroffen sind davon die Rote Hilfe, nadir, die Castor-Nix-da Redaktion, Freilassung. de und das LinkeForum.de.

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Zur «Produktion von Öffentlichkeit» in Online-Redaktionen

Dokumentation des Scheiterns eines Artikels

MH

In ihrem 1974 erschienenen Buch Öffentlichkeit und Erfahrung entwickeln Oskar Negt und Alexander Kluge einen Begriff der «bürgerlichen Öffentlichkeit.» Sie argumentieren, Erfahrungen, in denen sich gesamtgesellschaftliche Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse ausdrücken, würden in der bürgerlichen Öffentlichkeit eine Fragmentierung erleiden, die den Gebrauchswert von Erfahrung – die Ermöglichung kollektiver Lernprozesse – auslöscht. Am unmittelbarsten sei davon die Erfahrungswelt der ProletarierInnen betroffen.

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Das Recht sich zu erheben

Interview mit Mauricio Campos

Mauricio Campos

Brennende Busse, Banken und Polizeistationen, gefangene und getötete Polizisten und Gefängniswärter. Angeführt vom größten Drogenkartell Brasiliens, dem »ersten Hauptstadtkommando« (PCC) in São Paulo, machten tausende Inhaftierte und Angehörige des Kommandos im Mai 2006 auf die geplante Zwangsverlegung von 765 Gefangenen in einen Hochsicherheitstrakt mit Isolationshaftbedingungen, sowie auf die miserablen Zustände in brasilianischen Gefängnissen aufmerksam.