Seit dem Erscheinen der letzten ARRANCA!, dem Zeitpunkt der Haftbe­fehle, Hausdurchsuchungen … im sog. Fall «Kaindl» ist ein halbes Jahr vergan­gen. Wir haben lange für diese neue Nummer gebraucht. In den letzten Mona­ten waren wir damit beschäftigt, eine Demo am 21.Mai gegen die Kriminali­sierung des antifaschistischen Wider­standes und der Selbstverteidigung von ImmigrantInnen mitvorzuberei­ten. Es liegt auf der Hand, daß das «Machen» erst mal Vorrang vor dem «Schreiben» hatte – also eine redaktionsinterne Krise war nicht der Grund. Nach der letzten Ausgabe «Linke und Militanz», mit der wir uns über ein positives feedback freuen konnten – da wir vor der Demo viel unterwegs waren, kriegten wir auch außerhalb Berlins Reaktionen auf die ARRANCA mit –, wollten wir nicht auf die Schnelle ein neues Heft um der Pünkt­lichkeit willen «zusammenstümpern».

...zum Editorial

Thema

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Den Bock nicht zum Gärtner machen

Eine Einschätzung zum Fall Kaindl

Redaktion

Noch immer wird eine Freundin aus unserer Redaktion in Zusammenhang mit dem Tod des Funktionärs der nazistischen Deutschen Liga für Volk und Heimat, Gerhard Kaindl, gesucht. Einiges hat sich im Vergleich zu der Situation vor sechs Monaten allerdings noch deutlich verschärft: Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft in Berlin gegen die fünf inhaftierten türkischen und kurdischen Leute Anklage erhoben, vor ca. einer Woche wurde eine weitere Person in diesem Fall verhaftet. Bei allen lautet die Anklage auf „Mord und 6-fachen Mordversuch“.

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Changing Times.

Just do it.

Redaktion

Die Suche nach neuem hat begonnen. Eigentlich allen ist es bewußt: auf der Grundlage verändeter gesellschaftlicher Verhältnisse kann linke Politik nicht mehr die gleiche sein wie früher. Egal, wie man nun zum Realsozialismus stand, die letzten Jahren haben die Welt umgewälzt und niemand ist davon unberührt geblieben.

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Resumee

und wie weiter

Für eine linke Strömung

Dieser Text faßt in groben Zügen eine Ausstellung und ein Seminar zusammen, die von FELS im Rahmen einer Kampa­gne der Antifaschistischen Aktion-Bun­desweite Organisation im Herbst letzten Jahres gemacht wurden. Bei dieser Kampagne zum 9.November ging es um Geschichtsarbeit zu drei einschneiden­den Ereignissen an diesem Tag in der deutschen Geschichte: die Revolution 1918, die Pogromnacht 1938 und die Konsequenzen des Mauerfalls 1989.

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ILO

Einschätzung eines Organisationsansatzes

Für eine linke Strömung

Im Januar 1993 veröffentlichten wir in der Nullnummer der Arranca eine Einladung für ein bundesweites Treffen von Gruppen und Einzelpersonen, das «das Entstehen einer radikalen, linken Organisation» zum Ziel haben sollte. Unsere Hoffnung war es, dem Zerfalls- und Individualisierungsprozeß in der Linken durch einen Organisationsansatz etwas entgegenzusetzen.

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Sieben Fragen zum Organisierungsprozess

Für eine linke Strömung

Folgender Text entstand 1993 im Zusammenhang mit der Organisationsdiskussion. Nach unserer Einladung in der Arranca Nr.0 («Treffen für eine radikale, linke Organisation») trafen sich Pfingsten 1993 zehn Gruppen in Berlin. Bei diesem ersten, schwierigen und sehr zähen Wochenende verabredeten wir, zu acht gemeinsam formulierten, grundsätzlichen Fragen bis zum nächsten Treffen im September ’93 Texte zu verfassen.

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Fight the Power

Antifa JugendFront Göttingen

Interview mit drei Aktiven der Antifa JugendFront Göttingen über die bundesweite Organisierung Antifa-Jugend/Bundesweiter Zusammenschluß (AJ/BZ), den Sinn und Zweck der eigenständigen Organisierung von (linksradikalen) Jugendlichen und die Kritik autonomer (Jugend-)Politik.

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Was ist Provinz?

Über die Arroganz der Metropole und die Schönheit der Provinz

n.a.

Über die linke Provinzdiskussion kann eigentlich nicht besonders viel gesagt werden. Die traditionelle Linke beschäftigte sich kaum damit. Während der Weimarer Republik trat fast nur der ehemalige SPD- und spätere KPD-Politiker Edwin Hörnie mit einem eigenen Ansatz zur «Landagitation» in Erscheinung, der aber nach dem Krieg – Hörnie wurde SED-Funktionär – in Vergessenheit geriet (siehe: «Edwin Hörnle – ein klassischer SPD/ KPD-Provinzarbeiter», in: «Traum-A-Land», Provinzzeitung für Franken-Hohenlohe, Nr. 20, Juli/August 1981, ohne Autorenangabe, vermutlich aber Albert Herrenknecht).

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«Wir müssen unsere Erfahrungen aufarbeiten»

Kemal

Interview mit Kemal, Gründungsmitglied der Berliner ImmigrantInnengruppe Antifasist Gençlik

Kultur

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Sprache als Zuflucht

Notizen von Sarrionandia

Joseba Sarrionandia

«Ni ez naiz hemengoa» (wörtlich: Ich bin nicht von hier) lautet ein 1984 von Sarrionandia noch im Gefängnis geschriebenes Buch. Der 1958 in Durango geborene Baske wurde als 22jähriger wegen ETA-Mitgliedschaft zu 28 Jahren Haft verurteilt. 1985 gelang ihm jedoch, nach einem Benefizkonzert in einem Lautsprecher versteckt, die Flucht aus dem Gefängnis von Martutene. Seitdem lebt Sarrionandia, der im bürgerlichen Literaturbetrieb als einer der anerkanntesten Schriftsteller Euzkadis gilt, irgendwo auf der Welt in der Kladestinität.

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The Hunt is On

«Menace II Society»

Redaktion

Menace II Society, der Kinofilm der 21jährigen Detroiter Zwillingsbrüder Allen und Albert Hughes, ist trotz schlechter Kritiken meiner Meinung nach der beste Film über die us-amerikanische Ghettowirklichkeit, der bisher in deutsche Kinos kam. Er ist im guten Sinne pädagogisch wie schon John Singletons Boyz n the Hood.

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Par ordre du Mufti

Die Ethnisierung des Sozialen.

Redaktion

Die Transformation der jugoslawischen Gesellschaft im Medium des Krieges. (Materialien für einen neuen Antiimperaialismus Nr. 6).

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was war der Funke

Gedichte von Sante Notarnicola

Redaktion

Sante wächst in einem Internat auf. Mit 15 Jahren, 1953, emigriert er selbst nach Turin. Der Kontakt mit der Arbeitswelt, mit den Fabriken, läßt in ihm ein politisches Bewußtsein aufkommen. Er wird in der FGCI, dem Jugendverband der KP Italiens und später in der KP aktiv.

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Black Liberation Sound System

«Viele sind ganz einfach über eine Party zu erreichen»

Black Liberation Sound System

Gespräch mit Dub B. (Selector), Sister Eka (Selector) und Everton (Toaster und Selector) vom Berlin Black Liberation Sound System (eigentlich gehören noch Dr. Bass (Selector), Ollie D. (Selector uncl Rapper) und Daddy O. (Toaster und Selector) dazu)

Reportagen

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Welcome to Kurdistan

Bericht aus dem Nordirak/Südkurdistan

Wadi e.V.

Der südöstliche Winkel der Türkei, wo die syrische und irakische Grenze zusammenkommen, ist eines der Zentren des Widerstandes gegen die türkische Militärmaschinerie. Dementsprechend ist dieser einzige relativ offene Weg in den Nordirak von Panzern und Soldaten gesäumt. Straßenkontrollen von Militär, Geheimdienst in Zivil und Polizei wechseln einander ab.

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Riots

Interview mit 2 Jugendlichen aus Lyon über die Jugendunruhen in Frankreich im Frühjahr diesen Jahres

Redaktion

In Frankreich gingen Hunderttausende auf die Straße aufgrund des Gesetzesprojektes von Bollodur. Die drohende Konsequenz lautete: Senkung des Mindestlohns für ArbeitsanfängerInnen. Gleichzeitig fanden Jugendunruhen in Frankreichstatt, die in Deutschland kaum gehört wurden. Die arranca!-Redaktion hat zwei Jugendlichen aus Lyon über die Jugendunruhen in Frankreich interviewt, um mehr darüber zu erfahren. Was war da los? Standen alle Proteste im Zusammenhang mit dem Gesetzesprojekt?

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Es reicht, Widerstand ist nötig*

Interview mit Angela Marquardt, Mitglied des PDS-Bundesvorstandes

Angela Marquardt

«Widerstand hat etwas mit Selbstbewusstsein zu tun», so Angela Marquardt. Und auch etwas mit der PDS. Die arranca!-Redaktion hat Angela Marquardt, Mitglied des PDS-Bundesvorstandes, interviewt, um dieses Wechselspiel und weitere Fragen rund um Bündnisse und widerständige Strategien zu diskutieren: Ein Interview über den Wunsch, dass die PDS wieder in den Bundestag einzieht und dass politische Bewegungen außerhalb der Parlamente passieren muss.

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...ich will weg, aber ich will nicht...

Türkische Frauen in Berlin

Redaktion

Die deutsche Bemerkung im Kino über den türkischen Film «Dügün» – «Die Hochzeit»: «Mal sehen, wie das so ist mit den türkischen Gebräuchen, Blutrache und so …» Eine unstillbare Wut, den Leuten eine Reihe vor mir eins in die Fresse zu hauen, sie von ihren Zuschauerstühlen zu zerren und zu Beteiligten zu machen, sie in das Chaos zu stürzen, das da ist, wo die rasend-unverbindliche Leere mit der heimeligen Enge der Tradition zusammenkracht – beides bietet keinen Ausweg –, ihnen ihre distanzierten Kommentare zu verbieten, sie wandeln zu lassen, zwischen Welten, damit sie einmal, einmal wahrnehmen, wo sie leben und mit wem.