Seit Oktober 1991 besteht in Berlin die Gruppe für eine linke Strömung (FELS), die damals vor allem aus der Kritik der autonomen Bewegung entstand, – einer Kritik im übrigen, die wir hier nicht noch einmal wiedergeben wollen, sie ist als Reader erhältlich.

...zum Editorial

…davor

…davor

Redaktion

«Nicht nur die Einsicht in die Abhängigkeit des Einzelnen vom Ganzen ist allein das Wesentliche, sondern ebenso, daß jedes Moment selbst, unabhängig vom Ganzen, das Ganze ist, und das ist das Vertiefen in die Sache.»

Thema

Partei und Bewegung

Interview mit Nelson Berrio, ehemaliges Mitglied des Exekutivkommitees von A Luchar in Kolumbien

Nelson Berrio

Nelson Berrio war 1984-91 Mitglied des Exekutivkommitees von A Luchar, einer radikalen politischen Massenorganisation. A Luchar entstand 1984 während des Waffenstillstandes eines Teils der Guerilla mit der Regierung, damals unter dem konservativen Präsidenten Belisario Betancur. In der Organisation kamen so unterschiedliche Kräfte zusammen wie revolutionäre Christinnen, Marxistinnen, CamilistInnen, TrotzkistInnen und MaoistInnen. Die Organisation war ein Sammelbecken für die gesamte Linke, links von der Kommunistischen Partei.

Thesen für eine Neukonstituierung der Linken

Zettelknecht

Über Revolutionen, das Ende des Realsozialismus und warum dieses Ende nicht das Ende der Kämpfe um Befreiung ist: In 38 Thesen wird die Neukonstituierung der Linken verhandelt. Selbstregierungsformen müssen weiter aufgebaut werden und die organisatorischen Strukturen müssen soziale Lernprozesse fördern. Das alles geht aber nur, wenn linke Politik weiterhin versucht die gesellschaftliche Isolation zu durchbrechen.

Organisationsgeschichte

Text zur Organisationsfrage

Redaktion

In diesem Text soll der Versuch unternommen werden, einen groben, dokumentarischen Überblick über die verschiedenen Organisationsansätze der letzten 25 Jahre in der BRD zu geben (wobei hier kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden soll), da nur über das Verstehen schon praktisch erfahrener Ansätze die Sicht frei werden könnte für einen neuen Organisationsversuch.

Organisationsreferat

gehalten von Rudi Dutschke auf der 22. Delegiertenkonferenz des SDS, 1967

Hans-Jürgen Krahl & Rudi Dutschke

Wir dokumentieren nachfolgenden Text nicht aus Hang zu hochtheoretischen Diskussionen, – das sollte vorweg gesagt werden. Auf der Suche nach Organisationsdiskussionen in der Geschichte der BRD-Linken sind wir auf wenige Texte gestoßen, die die Frage, jenseits von strukturellen Vorschlägen, behandelten.

Artikel außerhalb des Schwerpunkts

Kultur

Notizen zu Kulturbegriff und Kulturkritik

Redaktion

«Kein Ausdruck bietet sich mehr an, der nicht zum Einverständnis mit herrschen­den Denkrichtungen hinstrebte, und was die abgegriffene Sprache nicht selbständig leistet, wird von den gesellschaftlichen Maschinellen präzis nachgeholt.»*

Einladung zur Zusammenarbeit

von Gruppen und Einzelpersonen für das Entstehen einer radikalen, linken Organisation

Für eine linke Strömung

Dieser Text dokumentiert eine Einladung seitens FelS zum Zweck der Gründung einer bundesweiten radikalen linken Organisation vom Januar 1993.

Columbos Frau

Überlegungen zu einem berühmten TV-Inspektor

Redaktion

Am Anfang war die Zerstreuung, in diesem Fall die abendliche vor dem Fernsehapparat. Und die eigenartige Mechanik des Blickes, gefesselt von der Faszination der Bilder. Das Hineinversetzen kam später. Der Kriminalfilm spielt damit. Sein Strickmuster gibt ihm recht. Auch in der Vereinigung ganzer Völker in der Stunde des Kommissars.

Bedürfnisse

ein Versuch

Redaktion

Wenn wir uns die Organisationsfrage stellen, kommen wir nicht umhin die Frage der Bedürfnisse zu diskutieren. Die arranca!-Redaktion hat sich dieser Herausforderung gestellt und in einem poetischen Text Bedürfnisse befragt und eine Kampfschrift entwickelt: Wie können wir wahre und falsche Bedürfnisse unterscheiden? Was haben Bedürfnisse mit Autoritäten zu tun? «Decision will now be ours».

Griechenland nach den Streiks

Interview mit Dhimitris Tsikanos, Mitglied des Athener Verwaltungsrats der Gewerkschaft Metall.

Redaktion

Zur Einleitung ein paar Hintergrund­informationen: Die KNE (Kommunis­tische Jugend Griechenlands) hat sich 1989 gemeinsam mit anderen Teilen der Kommunistischen Partei Griechenlands als Reaktion auf die reformistische und bürokratische Politik der Partei abge­spalten und bildet heute die NAR (Neue Linke Strömung). Dieses linksradikale Spektrum stellt heute den größten undogmatischen Teil der radikalen Linken Griechenlands dar.

La otra cara

Das andere Gesicht

Redaktion

Eine angenehme Stadt. Man sitzt im Taxi auf dem Weg vom Busbahnhof in die Außenbezirke, und der Taxifahrer – ein angenehmer Schwätzer wie in Night on Earth – erklärt, daß das, was die Zeitungen schreiben, Quatsch ist, daß Medellin nie eine Killermetropole war («ich weiß gar nicht, wie die auf dieses Wort kommen, Bruder») und daß die Geschichte mit Pablo Escobar sowieso nur eine dumpfe Geschichte einer Regierung in der Legitimitätskrise sei. «Die haben nichts mehr zu erzählen, und drum erzählen sie nur Mist, korruptes Scheißpack.»

Rezension

None

John Wayne in Kreuzberg

Rezension Tomas Lecorte ‹Wir tanzen bis zum Ende› / Michael Wildenhain ‹Die kalte Haut der Stadt›

MT

Was hat sich der Mann nur bei diesem Titel gedacht? Das klingt doch eher nach «bitterem Ende» denn nach «die letzte Schlacht gewinnen wir». Ich habe lange geglaubt, daß das Autonomen-Bild, das STERN, SPIEGEL und TEMPO zeichnen, zu großen Teilen aus Erfindungen besteht. Nach Lecortes Buch bin ich mir da gar nicht mehr so sicher. Sind Autonome wirklich so unsäglich wie Lecorte sie beschreibt?