Wir schwitzen, Arm aus dem Fenster, esto es la voz popular de Colombia. Rasende Geschwindigkeiten auf der Asphaltpiste. Wir fliegen über Löcher und Huckel, und immer noch ziehen links und rechts die Colectivo-Fahrer vorbei. In ihren Toyota-Kleinbussen jagen sie die Highway herunter wie in us-amerika­nischen Filmen (es sind nur keine ameri­kanischen Straßen), daß einem die Tränen in die Augen steigen, der Magen immer tiefer hinunterrutscht und ein fiebriges Gefühl durch die Haut schauert. „O mano, das sind Piloten, sie müssen beweisen, daß sie nichts zu verlieren haben.“

„Claro“, meint der Taxifahrer, früher war er Zollbeamter, aber die Regierung muß jetzt sparen und es gibt kein Geld mehr für Staatsangestellte, „hier hat es heute nacht 32 Tote gegeben. Diese Stadt ist manchmal verrückt, zugegeben, aber es ist unsere. Die Stadt des ewigen Frühlings“. 23 Grad auf der Neonanzeige, 8 Uhr 45 morgens, im Rückspiegel ein grinsender Schnurrbart.

Das mit dem ewigen Frühling sagen sie alle. Der Fernseher sagt es alle halbe Stunde, im Radio gehört es zu den Füllsätzen wenn den Moderatoren gerade mal nichts einfällt und der Taxifahrer schiebt noch nach, daß „in Medellin die Liebe, wirklich noch richtige Liebe sei“, er schnalzt dazu mit der Zunge, das gehört zu den regionalistischen Stereotypen. Sie halten sich daran fest, als ob sie etwas zu verteidigen hätten.

Dabei liebt man Medellin wirklich auf Anhieb. Das mit den 32 Toten macht einen Kopf schütteln, das anziehende Gefühl dieser Stadt geht trotzdem nicht verloren. Man lacht über das meiste, am liebsten über den Abgrund.

An einem Freitagnachmittag Ende November 1992 sterben in Medellin mehr Menschen eines gewaltsamen Todes als in Sarajewo. Grund der Auseinander­setzungen: Massaker der Polizei und Geheimdienste an Jugendlichen, Erschies­sung von Bandenmitgliedern durch die Milicias Populares, Streitigkeiten zwischen verschiedenen Banden um Raubgut, Mord aus Motiven wie Eifersucht, Armut oder „hat mir die Vorfahrt genommen“, Zusammenstoß einer Polizeipatrouille mit den Milicias Bolivarianas, Exekutierung eines Unternehmers durch die Arbeiter­milizen, die damit eine Entlassungswelle beantworten.

Nirgends sind die Frontverläufe auf den ersten Blick so unübersichtlich, wie in dieser Stadt, 3-4 Mio. Einwohnerinnen, wichtigstes Industriezentrum Kolumbiens, zweite Stadt nach Bogota, Sitz des wahrscheinlich zweitgrößten Kokain-Kartells der Welt (nach dem von Cali, ebenfalls Kolumbien).

Man wohnt in einem Straßenzug in den Außenbezirken der Stadt, arme aber nicht elende, an die Hänge eines Tals gebaute Viertel, hört nachts eine Schießerei und weiß nicht im geringsten was passiert. Nicht einmal Antonio, ein Mitglied der linken Milicias Populares, bei dem ich wohne, geht es anders als mir. „Ich halt mich hier raus“, sagt er. Als Gewerkschafter und klandestiner Aktivist der Milizen ist es für ihn schlauer, nicht im gleichen Stadtteil politisch zu arbeiten, wo er auch wohnt.

Antonio, hager, ein mamagallista, was man auf Deutsch etwas blöde mit Witzbold übersetzen würde, interessiert es nicht, was im Stadtteil genau los ist. Die Unordnung hat für ihn etwas schützendes, auf jeden Fall mehr als sich vor Ort irgendwie zu engagieren. Man weiß, daß es auch hier Milicias Populares gibt – man sieht Sprüche an der Wand – aber man merkt auch, daß die Milizarbeit in diesem Viertel noch relativ neu ist und nach wie vor Banden und Bullen das Sagen haben. Man richtet sich ein, und wartet. Die Compas werden ihre Sache schon machen. Er selbst macht sie schließlich ja auch. Seltsame Mentalität und völliger Kontrast zu meiner Neugier.

Das Chaos perfekt. Das Viertel im Nordwesten der Stadt, wo Antonio lebt und das z.B. London heißt, ist so wie andere Stadtteile Medellins vor 2 Jahren waren. Ein Haufen unromantischer Gang-Ghetto-Kultur.

Eines Morgens, ungefähr gegen 9, hören wir Schüsse auf der Straße. Natürlich gibt es Panik im Haus von Antonio. Wir denken alle, daß sie ihn holen, und ich, daß sie in solchen Momenten manchmal die ganze Familie massakrieren. Die Schützen aber, Sicherheitspolizisten vom F-2 Geheimdienst in Zivil, laufen bei Antonio vorbei und umstellen das Haus gegenüber, wo eine alleinstehende Frau und ihre 3 Söhne wohnen.

Nach einem kurzen Schußwechsel werden die Jungs, 17, 19 und 20 Jahre alt mit der Kapuze überm Kopf, die Hände auf dem Rücken mit Plastik gefesselt unter Schlägen und Tritten herausgeführt. „Die sehen wir nicht wieder“, sagt Antonios Frau kühl. „Nichts machen die lieber, als die Leute verschwinden zu lassen. Dann brauchen sie keinen Prozeß zu eröffnen und keine Haftkosten zu zahlen.“ Mehr als 1000 Menschen sind in Kolumbien auf diese Weise seit 1987 verschwunden.

Sehen wir aber doch. Ein paar Tage später ist der jüngste der 3 schon wieder auf freiem Fuß, weil er nicht volljährig ist. Seine beiden großen Brüder warten im Knast auf die Eröffnung ihres Prozesses. Es heißt die drei seien Mitglieder einer unabhängigen Miliz, einer Milicia Independiente. In Medellin haben die meisten Milizen Verbindungen oder zumindest eine gewisse politische Nähe zu einer der revolutionären Organi­sationen, nur die Milicias Independientes eben nicht, die gehören nur sich selbst. Ob das allerdings für besondere Qualität spricht, ist eine andere Frage. Die Nachbarschaft erzählt von den 3 Jungs, daß sie alle 14 Tage neue Möbel angeschleppt haben. „Das waren keine Milicianos“, sagt eine Oma „das waren stinknormale Einbrecher, eine Bande wie andere auch.“ Die Alte schüttelt den Kopf, sie findet das unmoralisch, als Miliz für den eigenen Vorteil zu arbeiten.

...völliges Chaos. Manchmal werden Jugendbanden von der Polizei aufge­fordert, sich Milicia zu nennen, um so das Prestige der Milizen zu zerstören. Manchmal benützt man den Namen einfach nur so, es ist Mode, bei den Milizen zu sein. Es erhöht die Chancen bei den Frauen, manchmal auch Männern (–obwohl die Mehrheit bei den Milicias ganz klar männlich ist). Andere organisieren sich aus einer Art Territorialpatriotismus heraus, nach dem Motto „das ist mein Stadtteil, und hier paß ich auf daß nichts passiert.“

Der 17-jährige pelado (wie die kids hier heißen) ist übrigens 2 Wochen später tot. Zwei 16-jährige von der Brückenbande, die ein bißchen unterhalb von London, im Stadtteil 12.0ktober, ihr Territorium hat und mit der Polizei zusammenarbeitet – 50% des Raubguts geht an die grüngekleideten Kollegen, die dafür militärische Rückendeckung geben –, knallen den Kleinen mit 6 Schüssen ab. Die Leiche zertrümmern sie danach, aufgedreht wie Wahnsinnige und am hellichten Tage mitten im Viertel, mit Steinen. Ein idiotischer Mord unter Jugendlichen, so saublöd wie die ganze Kultur der Banden.

Medellin am Samstagabend in der Comuna Nororiental, einem Stadtteil gegenüber von London, auf der anderen Seite des Tals, wirkt wie eine Spelunken­stadt. Dämmriges Licht, wenn wegen der Stromrationierungen nicht sowieso alles verdunkelt ist. In den stinkigen, kleinen Tavernen hängen Runden betrunkener Männer um 40, Liebespärchen mit dem „schau-mir-in-die-Augen-Kleines „-Blick und Jugendcliquen, fast quotiert.

Vor ein paar Monaten wäre die gleichen Szene in der Comuna unvorstellbar gewesen. Nach 11 waren Vergewal­tigungen an der Tagesordnung und Rachemassaker der jeweils anderen Banden wurden auch mit Vorliebe am Samstagabend begangen. Viele von den Jugendlichen gehen zur Schule oder arbeiten.

„Die Comuna war unerträglich“, sagt Emilia, die hier seit 30 Jahren wohnt. „Du konntest als normaler Mensch nicht mehr rausgehen. Die Banden haben Busse überfallen, Schutzgelder kassiert und dich wegen Kleinigkeiten erschossen.“ Emilia gehörte zu den ersten in der Comuna Nororiental, die mit den Milicias Populares, der stärksten und bestorgani­siertesten Miliz Medellins, die politisch in der Nähe der Guerillaorganisation UCELN steht, zusammenarbeitete.

Emilia versteckte Leute und Waffen, gab Informationen und nahm an Versamm­lungen teil, bei denen einzeln über die Banden geredet wurde. „Die sind nicht alle gleich“, sagt sie, „mit einigen konnte man reden. Die haben eingesehen, daß sie auf dem falschen Weg sind, aber bei anderen half das Quatschen nicht mehr.“ Von revolutionärer Romantik hat die Politik der Milicias Populares in den Armenvierteln Medellins wenig. Allein in einem Teil der Comuna Nororiental, in dem etwa 50.000 Leute wohnen, starben 1991 etwa 125 Bandenjugendliche- erschossen von den Milicias Populares, meistens genauso alte Jugendliche, die anpolitisiert sind und sich aus Ablehnung des Bandenterrorismus bei den Milizen organisieren.

Normalerweise werden Banden nicht einfach von den Milizen angegriffen. Die Führer oder Einzelpersonen werden angesprochen, und aufgefordert, die armen Stadtteile in Ruhe zu lassen. Ein paar reagieren darauf, manche integrieren sich sogar nach einiger Zeit als Personen in die Milizen, andere sterben oder verschwinden in die Vororte Medellins und in andere Landesteile.

Für die Bevölkerung der 3,5 Mio.-Metropole haben die Milicias Populares auf jeden Fall mit einer schrecklichen Situation Schluß gemacht, sie sind die pelados oder muchachos buenos, die netten Jungs von nebenan – „eine Stimme des Volkes“. Das erklärt die hohe Sympathie der Milicias Populares del Valle de Aburra. Aus Stadtteilen, wo die Milizen bisher noch nicht arbeiten, kommen Bewohnerinnen und fragen, ob auch in ihrem Viertel Milizen aufgebaut werden können. Insgesamt 70% der Bevölkerung der Armenviertel soll ein positives Bild von den Milicias haben. Die revolutionäre Gegenpolizei hat aber auch andere Gesichter. Juan Campos, ein bescheidener, stiller Mittdreißiger, ein typischer UCELN-Kader und Mitglied der kollektiven Führung der Milicias Populares: „Es gibt bei uns viel Militarismus. Vor ein paar Monaten wurde ein Jugendlicher erschossen, weil er Fleisch geklaut hatte. Stell dir das vor: ein Mensch wird erschossen, weil er nichts zu fressen hat, und das von einer Organisation, die sich das Interesse der Armen zum Anliegen gemacht hat. In einem anderen Fall hat ein japanisches Fernsehteam die Aktion gegen ein Dealerbaus mitgefilmt. Die ganze Sache sah aus wie in amerikanischen Spielfilmen, gräßlich“, sagt er. „Wir benutzen den Video inzwischen zur Schulung der Milizionärinnen, damit, die Jugendlichen wissen, wie sie es nicht machen sollten. Aber das macht die Aktionen auch nicht mehr rückgängig.“ Das sympathische an den kolumbianischen Linken ist ihre überraschende Ehrlichkeit.

„Medellin – Stadt des ewigen Frühlings“, es dröhnt mal wieder aus dem Radio. Es ist Abend, die meisten Leute stehen in Shorts an der parche wie die Ecke auf kolumbianisch heißt- ein Synonym für Geselligkeit. Aus den Kneipen knallt Salsa, Rumba und Merengue, von der komerziellen Sorte und mit so intelligenten Texten wie „ich-denke­-immer-nur-an-dich „.

Aber Medellin ist auch anders. Es gibt eine Hip-Hop-, Hardcore- und Punkkultur. Keine Stadt in Lateinamerika wie diese. Nirgends fiebert das Leben so exzentrisch zwischen Freundlichkeit, grinsendem Abgrund, Angst und Euphorie. Selbst der Terror hat bei 25 Grad und den lässigen Erzählungen der 9-jährigen etwas gemütliches.

Die Kinder Medellins sind beein­druckend. Sie wachsen schneller, begreifen mit 10, 11 oder 12 den Ernst der Lage und sind 5 Jahre später Väter und Mütter. Abends lungern sie bis spät an der Straßenecke herum, behalten den Stadtteil im Auge, bleiben bei Klatsch und Tratsch auf dem Laufen, spielen Fußball oder tanzen. 8-jährige, die das Chaos der Banden gelebt haben, und wissen, wie der kleine Enrique zu mir sagt, daß „dieser Staat für sie nichts zu bieten hat“. Wir laufen durch die Straßen der Comuna, bleiben hängen, reden uns durch Kneipen, Häuser, Familien, sehen das Gemälde des Milizionärs Companero Martin, der vergangenes Jahr von einer Bande erschossen wurde, schauen auf den klaren Nachthimmel, trinken, lachen und erzählen Geschichten, wo stets mindestens ein Toter vorkommt. Die Medelliner sind nicht grausam oder brutal, im Gegenteil sie sind freundlich, hilfsbereit und verliebt ins Leben. Aber sie leben in einer kapitalistischen Scheißstadt. Das ist ihr Problem.

Der nächste Morgen ist lau, sogar ein wenig regnerisch. „Es ist Winter“, sagt Emilia, „aber er wird höchstens 4 Tage dauern.“ Sie lacht. „Schlapper Winter, nicht? In der Regenzeit 3 Tage Sommer und 4 Tage Winter, in der Trockenzeit 5 Tage Sommer und vier Stunden Winter.“ Ewiger Frühling eben.

Antonio, der in der Comuna Nororie­ntal, wo er in den Milizen organisiert ist, nur als Pablo bekannt ist (wie oft bin ich kurz davor mich zu versprechen), nimmt mich ins Zentrum der Stadt mit.

Medellin ist mehr wie eine Hauptstadt als das doppelt so große Bogota. Das Regierungsgebäude von Antioquia ist größer, höher und wichtiger als das der Hauptstadt. Wir durchlaufen Spiegel­hallen, Einkaufspassagen mit dem Totchic aus Brooklyn und Paris, sehen sparsam-gutgekleidete SonntagsspaziergängerInnen, BlumenverkäuferInnen, und Jugendliche in Kapuzenpullis und Redbook-Turn­schuhen. Kleidung ist wichtig, vor allem für die Armen.

Die mit Koksgeldern gebauten Elfenbeintürme sind beeindruckend, aber noch viel monströser ist die von einem deutsch-spanischen Konsortium (darunter Siemens und Man) gebaute Metro – eine Betonrampe, die mitten durch die Innenstadt führt. Der Boden von Medellin gibt für eine unterirdische Bauweise nichts her, darum wurde die Strecke als Hochbahn gebaut, die direkt an den Banktürmen, Kolonialkirchen und gammligen Verwaltungsgebäuden von um die Jahrhundertwende vorbeiführt. Alles in allem eine Trasse Beton, die aussieht als ob sie von einem geistig verstörten Kind in zerstörerischer Absicht in, auf und zwischen die Stadt geknallt worden wäre.

So wird Regierungspolitik gemacht: Koksbarone, die weil sie nicht wissen, wohin mit ihrem Geld, Politiker aushalten und Prestigeobjekte finanzieren, treffen auf dem freien Weltmarkt zusammen mit ausländischen Unternehmen, die weil sie nicht wissen, woher mit dem Geld, ständig neue Märkte suchen. Weil es dann nicht viel prestigemäßigeres gibt als eine U-Bahn zu bauen, wird sie gebaut. Obwohl der Boden dafür nichts hergibt und die ganze geographische Lage nichts taugt.

Am Schluß wird die U-Bahn – wenn sie mal fertig wird – nicht U- sein und außerdem so überflüssig wie ein Kropf. In dem Tal, in das sich Medellin zwängt, kann nur eine einzige, das Tal entlang­führende Nord-Süd-Trasse gebaut werden. Die Massen aber wohnen in den Armenvierteln an den Hängen. Für sie hat die Metro so viel Bedeutung wie ein neuer Golfplatz für pensionierte Staatssekretäre.

Was bleibt sind die Schulden, für die Bevölkerung versteht sich. Heute schon hat jeder Medelliner 2500 DM Schulden (das sind 20 Arbeiter-Monatsgehälter) als Folge der U-Bahn. Großprojekte als Umverteilung von unten nach oben. Gewaschenes Crack-Geld aus der Bronx vermischt mit teuren Strom- und Wassergebühren aus Medellin in die Privatschatullen kolumbianischer Berater und westdeutscher Unternehmens­leitungen.

Am Nachmittag lernen wir die einzige Stadt der amerikanischen Hemisphäre kennen, in der die soziale Marktwirtschaft funktioniert. In Envigado, einem kolonialen Vorstädtchen Medellins stehen Autos neuester Bauart vor angenehm restaurierten Kolonialhäusern. Die Anti-Drogenspezialeinheiten auf dem Haupt­platz sind mehr wie ein Kasperltheater, man weiß nur nicht, ob es von der Regierung folkloristisch oder als absurdes Theater gedacht ist. In den ruhigen, von Vogelgezwitscher erfüllten Straßen weiß jeder, daß diese Stadt Pablito gehört – wie sie Escobar freundlich in der Verklein­erungsform nennen. Man ist sich des Vorteils bewußt, in der einzigen lateinamerikanischen Stadt zu wohnen, in der es keine Bettler gibt und jeder auf Sozial- und Arbeitslosenhilfe zählen kann. 15 Jahre Wohlstand sind ein Beweis dafür, daß die Senores vom Kartell nicht nur die besseren Kapitalisten, sondern auch die besseren Sozialpolitiker sind. Envigado weiß, daß es das, was es heute ist, nur durch das Kartell werden konnte. Die Anti-Drogen-Einheiten, die aussehen wie die Jungs von der Kavallerie, nur daß sie statt Pferden, Hunde mit sich führen, werden sich hüten in dieser Stadt, das Drogengeschäft zu bekämpfen. Nichts könnten sie stehen lassen, vor allem aber würden sie selbst nicht einmal ansetzen können. Escobars Leute sind gut organisiert.

Es sticht ins Auge, daß der Kokskönig wirklich von allen Medellinern, selbst von seinen Gegnern Pablito genannt wird. Manche verehren ihn als lebende Legende der bezaubernden Story vom Kleinkriminellen zum gefürchteten Feind des Imperiums, bei den meisten allerdings rührt die Freundlichkeit nur vom regionalistischen Trotz gegen die blödsinnige Fernsehfahndung her, die jeden Abend mehrmals über den Bildschirm flimmert. Für Escobar und seine Leute werden 10 Mio Dollar geboten. Ein idiotisches Angebot – erstens weiß niemand, ob Kolumbiens Regierung, geizig wie sie ist, wirklich zahlen würde, und zweitens zahlt das Kartell im Falle eines Falles sowieso besser.

Das Bild des Rebellen, das Pablo Escobar heute in einem Teil der kolumbianischen Bevölkerung besitzt, verdankt er vor allem der Heuchelei der Regierung und dieser Art von Fernseh­fahndung. „Man muß ihn für einen normalen Kapitalisten halten“, meint Antonio. „Er bereichert sich wie andere Kapitalisten auch an der Arbeit anderer Leute, er macht brutale Geschäfte, aber grausamer, verbrecherischer oder korrupter als der Rest der herrschenden Klasse ist er nicht.“ Die meisten Linken sehen den Konflikt zwischen Regierung und Kartell mit Desinteresse, für sie handelt es sich um einen internen Kampf in der Bourgeoisie, bei dem die Linken nichts zu gewinnen hat.

Oberhalb von Envigado, mit einem malerisch schönen Blick übers Tal thront der inzwischen von Escobar und seinen Kollegen verlassene Knast, die Kathe­drale, die seit seinem Haftantritt 1991 das Hauptquartier des Kartells war. Com­puterräume, Luxusbäder und angenehme Aufenthaltssäle befinden sich im vermeintlichen Hochsicherheitstrakt, den Escobar gemäß dem Abkommen mit der Gaviria-Regierung selber bauen ließ. Noch Wochen nach seiner Flucht, die eigentlich mehr einem einfachen Hinausgehen, ohne zurückzukommen, glich, zeigen Fernsehkameras in Großaufnahme vergoldete Wasserhähne und Tampons – laut kolumbianische Medien „Ausdruck des ausschweifenden Lebensstils im sogenannten Gefängnis von Envigado“. Der Justizminister als Bauernopfer mußte übrigens gehen, als Escobar nicht mehr da war (offizielle Sprachregelung: „ausbrach“).

Ansonsten ist die ganze Flucht nach wie vor Thema von Spekulationen. Klar ist nur, daß die Regierung nach einem internen Konflikt im Medellin-Kartell, den Escobar gewann, im Juli völlig unerwartet meinte, den Kokainbaron in ein anderes Gefängnis verlegen zu müssen. Escobar war anderer Meinung, und als die Großoperation begann, an der angeblich auch 10 US-Beamte des DEA teilnahmen – wahrscheinlich um ihn in die USA zu entführen –, war Escobar bereits weg.

Das Thema beherrschte über 3 Monate die kolumbianische Öffentlichkeit, die Politiker übertrafen sich mit Schuld­zuweisungen, die Medien zeigten zum 47. Mal die gleichen Bilder, und alle fragten sich gespielt, „wie-konnte-das-passieren?“

Aber nicht alle entblöden sich gleichermaßen. Der Bürgermeister Medellins denkt logisch und kommt auf die glorreiche Idee, Escobars Gefängnis in ein Museum umzubauen. „Die US- Amerikaner haben aus Al Capones Zelle eine Touristenattraktion gemacht. Warum machen wir nicht das gleiche mit dem Gefängnis von Envigado?“, fragt er. – Pablito eben.

Daß Escobar kein Robin Hood ist, sondern ein kapitalistischer Geschäfts­mann skrupelloser Sorte, ist nicht zu übersehen. Zumindest zurück von unserem Ausflug, in der Comuna Nororiental, sieht das Drogenschäft anders aus.

Dort, wo das Kartell nach wie vor das sagen hat, herrschen die oficinas, Vermittlungsbüros für Killer. Aufträge für bezahlten Mord laufen hier ein und es wird festgelegt, wer als Konkurrent oder Gegner aus dem Weg zu räumen ist.

Oficinas – zu deutsch Büros – sind mehr als nur Treffpunkte von jugendlichen Killern oder Banden, sie sind die Schnittstellen von Drogenhandel, schmutzigem Krieg und rebellisch-nekrophiler (Todeskult) Jugendkultur. 12.000 politische Morde gegen die Linke hat es seit 1987 gegeben, davon ein erheblicher Teil der von bezahlten Killern ausgeführt wurde.

Natürlich sitzen die Drahtzieher woan­ders, in Amtsstuben, bei Polizei, Streitkräften und Geheimdiensten, in den Villen der Bourgeoisie und des Großgrundbesitzes. Gezahlt und geplant werden die Morde von anderen, wie es amnesty international und andere Menschenrechtsorganismen in zahlrei­chen Berichten festgestellt haben. Und natürlich ist Pablo Escobar als Chef des Medellin-Kartells kein Kopf des schmutzigen Kriegs, – im Gegenteil per­sönlich werden ihm Sympathien für die Linke nachgesagt, vor allem für deren Antiimperialismus.

Trotzdem bleiben die durch eine seltsame Symbiose von Drogenhandel, Banden und Geheimdiensten entstande­nen Oficinas ein Umschlagpunkt für Morde gegen die Oppositionsbewegung und die revolutionäre Linke. Was aber noch schlimmer ist, sie haben unter den 15-jährigen eine Gruftie-Kultur der Todessehnsucht geschaffen. Was zählt ist Geld, möglichst cool sein beim Killen und dem Tod genau in die Pupillen schauen. Die Jugendrebellion ist weder faschistoid noch umstürzlerisch, sie ist ganz einfach nur ein Reflex auf die gähnende Leere. Ihre Sprache, Abzeichen, Ideenfragmente nimmt die Jugendkultur zufällig auf, vom Plattencover einer Heavy-Metall­Band (die bei allen Totenkopf-Emblemen auf ihren Platten, wahrscheinlich die blasse Ahnung vom Sterben haben) oder aus irgendeinem Film. Selbstorganisierung von der authentischsten, echtesten Art. Eine bittere Verarschung für jeden Autonomen.

Sonntag morgen. Die Sonne steht über der Stadt, die von Santo Domingo, am Rande der Comuna Nororiental, wie ein mit Hütten vollgebauter Skiabfahrtshang aussieht. Wir stehen fast 300 Meter über dem Zentrum, am Grund des Tals hängt noch Morgennebel, vor unseren Füßen ein berauschender Abgrund.

Wir sitzen vor einer Haustür, wo Bier verkauft wird, ein betrunkener Bauar­beiter, der noch nicht Pause gemacht hat seit dem Vorabend, lädt uns ein, wir lauschen der „voz popular de Colombia“ – der Volksstimme Kolumbiens – und verpassen die Milizschule, zu der wir eingeladen sind. Es ist heiß, die Höhe macht die Sonne intensiver. Sie brennt auf der Haut.

Antonio und ich spüren die Wochen­end-Ferien-Stimmung. Der Bauarbeiter quatscht von irgendeiner Geschichte, bei der er Antonio einmal angegriffen hat, „ich war besoffen, Bruder“, langt durch die Gitterstäbe des Hauses und verlangt noch einmal drei Bier. „Tut mir leid, Brüder, echt, ich war besoffen“. Sagt es und sackt leicht zusammen. „Schon gut, Charly, war halt viernes cultural – kultureller Freitag“, antwortet Charly dem 25-jährigen mit dem obligatorischen Schnurrbart und zu mir: „Der gute war so besoffen, daß er mich beinahe mit der Machete erschlagen hätte.“

Drogensucht ist ein echtes Problem in den Armenvierteln Medellins. Getrennt nach Generationen und Kulturen pfeifen die Jugendlichen die Kokapaste Bazuco oder Marihuana ein, die Älteren (älter ist man eigentlich schon ab 22) saufen.

Die Milicias Populares haben in einigen Stadtteilen eine Kampagne gegen die Drogensucht gestartet. „Deine Familie erwartet dich zu Hause“, steht es an den Wänden Londons, und der Konsum von Rauschgift vor den Augen der Kinder oder öffentlich auf der Straße ist von den Milicias ganz verboten worden. Die linke Ordnungsmacht hat sogar das absurde Wunder geschafft, daß in den von ihnen kontrollierten Armenviertel ( – in denen mehrere Hunderttausend Menschen leben – ) kein Drogenhandel mehr läuft. Mitten in der Drogenhochburg Medellins gibt es riesige Stadtteile, in denen jeder Verkauf von Rauschgift unterbunden ist.

Nach 3 Bier können wir uns endlich von dem freundlichen, aber unberechenbaren Bauarbeiter loseisen. In einem Sicher­heitshaus 2 Straßen weiter treffen wir uns, etwas benebelt, zu einem Interview mit 2 Verantwortlichen der Milicias Populares del Valle de Aburra, die gemeinsam mit ein paar anderen Compas, die Milizarbeit im ganzen Großraum von Medellin koordinieren.

Der Empfang ist nett. Ein Gruppe von Jugendlichen, alles Jungs um die 15 oder 16, ist gerade auf Milizionärsschulung. 10 Leute, 7 Jungsche, die 2 Verantwortliche und eine Frau, die für die politische Schulung zuständig ist, lümmeln auf dem Ehebett einer Sympathisantenfamilie. Das Thema ist „was für ein Sozialismus ist denkbar? was müßte in Kolumbien anders gemacht werden als im Ostblock?“. Die Jugendlichen sind interessiert, aber ein wenig hilflos. Die meiste Zeit versuchen sie zuzuhören und stellen Fragen.

Für Rogelio Sanchez, einen der beiden Verantwortlichen, sind Milizschulungen von elementarer Bedeutung. „Wir sind politischer geworden. Am Anfang war das Hauptziel ganz einfach, dem Banden­terror ein Ende zu setzen, heute be­schäftigen wir uns damit, Volksmacht aufzubauen, und das heißt vor allem, andere Leute und sich selbst zu schulen.“

Die Jugendlichen, die alle noch auf der Schule sind, kommen jedes Wochenende. Sie lernen über Geschichte des Wider­stands, soziale Verhältnisse im Land und Positionen der linken Organisationen. Außerdem nehmen sie an den öffent­lichen Fortbildungen für Stadtteil­führerInnen und Gemeinderäte teil. Sonntägliche Nachmittagsveranstaltungen, in denen über die Spielräume der Arbeit in den halbinstitutionellen Kommunal­juntas diskutiert wird.

Für Rogelio Sanchez und Juan Campos haben die politischen Anstrengungen vor allem mit einer grundlegenden Selbst­kritik der Volksmilizen zu tun. „Früher waren wir Robin Hood, wir lösten die Probleme des Viertels, stellvertretend für das Viertel. Das Verhältnis war seltsam – eine Mischung aus Paternalismus unsererseits und Utilarismus von seiten der Gemeinde.“ Inzwischen wird von den Milicias eine gute Kulturveranstaltung, an der sich die Bevölkerung aktiv beteiligt, höher eingeschätzt als eine militärische Aktion, „die wir machen, und für die wir Applaus erhalten“. Die Organisierung von systemoppositionellen Bewegungen im Stadtteil, das Entstehen von Widerstand, Selbstregierung und Volksmacht ist das zentrale Ziel der Milizen geworden. „Die Bevölkerung muß lernen, sich als Subjekt zu sehen“, meint Juan Campos und fährt fort: „Wir glauben, daß revolutionäre Organisationen in diesem Bewuß­tseinsprozeß eine wichtige Rolle spielen. Von selbst entsteht Volksmacht nicht. Aber unsere Rolle ist nicht zu befehlen, unsere Rolle ist aufzufordern und zu stimulieren“.

Die beiden glauben, daß sich das Verhältnis von Bevölkerung und Milicias stark verändert hat durch die neue Praxis. Die Stadtteilbewohnerinnen seien kritischer geworden mit den Milizen und in der Lage, auch einmal nein zu einem Vorschlag der Milicias zu sagen. Für die beiden Verantwortlichen ein großer Schritt, zeigt er doch an, daß die Leute anfangen, sich ein eigenes Bild zu machen.

Auch das Verhältnis zwischen den Milizen und der Guerillaorganisation UCELN, einer aus dem Guevarismus entstandenen undogmatischen Organisa­tion, die als radikalste der 3 kolum­bianischen Gruppen gilt, ist offener geworden. Niemand leugnet mehr, daß es in den Milicias Populares Militante der UCELN gibt. „Der Geheimdienst weiß es, wozu sollen wir die Bevölkerung anlü­gen“, meint Rogelio Sanchez. Trotzdem seien die Milizen etwas eigenständiges: „Wir sind eine militärische Massen­organisation und von daher stehen wir der Guerilla so nahe oder fern wie eine Gewerkschaft, ein Bauernverband oder eine Stadtteilorganisation. Überall in den Massenorganisationen gibt es Guerilla- Militante, auch bei den Milizen. Und es ist auch richtig, daß wir bestimmte politische Ziele der Guerillakoordination Simon Bolivar, und im speziellen der Camilis­tischen Union EIN teilen. Aber wir sind dennoch nicht das gleiche. Wir haben andere Kriterien für eine Mitgliedschaft, unsere unmittelbaren Anliegen und unsere Praxis sind von der der Guerilla verschieden.“

Medellin ist damit ein Novum. Nach Cucuta und der Erdölstadt Barrancabermeja ist es die erste Stadt, und vor allem die erste richtige Großstadt, in der die Guerilla städtischen Einfluß gewonnen hat. Auf Stadtteil­schulen zirkulieren die Hefte der Coordinadora Guerillera und von manchen Militanten wissen die Stadt­teilaktivistInnen zu welcher Organisation sie gehören. „Mit der Politik der Milicias Populares ist die Position der Guerilla vielen Leuten näher gekommen. Das ist für den revolutionären Prozeß in Kolumbien ein immens wichtiger Schritt“, meint Juan Campos zufrieden.

Medellin. Lateinamerikanische Hardcore­Metropole am Rande des Wahnsinns, auch was die Linke betrifft: jede Gruppe versucht hier ihre eigene Miliz aufzubauen. Neben den Milicias Populares, gibt es die den kommunis­tischen FARC-EP nahestehenden Milicias Bolivarianas, die Milicias Populares de Liberacion (die mit dem EPL zu tun haben), die Milicias 6 y 7 de noviembre, die zum Teil heute unabhängig sind, zum anderen in der Nähe der „Corriente de Renovation Socialista“ (einer kleinen Abspaltung der UCELN) stehen. Die Trotzkisten haben ein Milizgrüppchen, an dessen Namen ich mich nicht erinnere, genauso wie die „Nucleos Obreros­Populares“, deren Ausrichtung ich nicht kenne, und die RIM-Mitgliedorganisation GCR, revolutionär-kommunistische Gruppe. Jede Sekte ihr Projekt.

Ach ja, und dann gibt es noch das Milizprojekt der sozialdemokratischen EPL-Abspaltung „Esperanza, Paz y Libertad“, von der Polizei zur Verwirrung selbst gegründete Milizen, den unab­hängigen nicht-kriminellen Milizen, den kriminellen Gruppen, die sich Milizen nennen, weil sie den eigenen Straßenzug sichern, den nächsten aber überfallen, den unabhängigen selbstorganisierten Wachschutz von Jugendlichen, und die Leute Escobars, die zwar keine Miliz sind, aber auch bewaffnet auf der Straße herumlaufen können.... aber das alles gehört nicht mehr zur Linken.

Das seltsamste ist, daß man dieses ganze Chaos, von dem erzählt wird, nicht zu sehen bekommt. Medellin ist nicht die Stadt, in der an jeder Ecke geschossen wird, bewaffnete Patrouillen mit 27 verschiedenen Kürzeln auf den Armbändern kreuz und quer laufen, von Milizen Straßenkontrollen zur Kontrolle ihrer Territorien gemacht werden, wie es auf den Fernsehbildern aus Beirut immer zu sehen war.

In Medellin geht man morgens gemütlich auf der Straße frühstücken, verbringt den Tag mit Freunden, hört abends in einer Kneipe Musik, geht vergleichsweise früh nach Hause und schläft, um an nächsten Morgen zu hören, daß 32 Menschen umgekommen sind.

Der Horror bleibt meistens distanziert und die Präsenz der Milizen läßt sich in allem spüren, nur nicht in offener Bewaffnung auf der Straße.

Eine angenehme Stadt. Vor 25 Jahren ein Provinznest mit ein paar Hunderttausend Einwohnerinnen, angeblich so langweilig wie Stuttgart (behauptet ein Freund aus Bogota), und heute eine richtige Stadt, in der alle Trends der Welt zu finden sind: von den letzten Luxusartikeln, den Subkultur­bewegungen bis hin zur tiefschürfendsten Diskussion in der revolutionären Linken. Medellin wirkt in keinem Moment seltsam fremd wie etwa San Salvador oder Managua. Man kann einen aufgestellten Iro tragen, und sofort sagt der Alte an der Ecke fachmännisch „Punk, was?“. Europäerinnen fallen nicht auf, die Paisas – die Medelliner – sind selbst nichts als Mischungen. Sogar ein Blondschopf, der sich anzieht wie vor Ort, kann – wenn er oder sie nicht gerade Sommersprossen und hochrote Haut hat, als Einheimischer durchgehen. Die Stadt wirkt, als ob sie etwas Vertrautes hätte.

Und hat sie doch wiederum nicht. Medellin liegt in einem tropischen Hochgebirgstal, große Kordillerenzüge schließen die Stadt eng ein, die Häuser bestehen aus einstöckigen, unverputzten Ziegelbauten, die Wege oft nicht asphaltiert, am Morgen der Nebel der Anden, am Mittag die Bergluft, die Bananenstauden überall am Wegrand.

Aber was wichtigste in Medellin ist: Zwischen der Tragödie wächst eifrig die Sehnsucht nach Leben, Organisierung aus dem fast-nichts, eine gigantische Überzeugung, daß außer der Revolution alles andere Quark ist. Das ist seltsam jenseits der deutschen Jämmerlichkeit von links. Eben eine aufbauende Stadt. Auf dem Weg zum Busbahnhof fällt mir der Verantwortliche der Milicias ein, der am Vorabend nach der Schulung zu uns meinte „und wenn ich draufgehe, dann wünsche ich mir ein Spitzenbegräbnis - nur Salsa und RocknRoll.“

Der Taxifahrer grinst in den Rücks­piegel. „Warst du zum ersten Mal hier?“ Ich nicke, damit er nachsetzt: „Und Bruder, wie fandest du Medellin, unsere Stadt des ewigen Frühlings?...“