«Es ist ein Wahn, zu glauben, daß eine Weltanschauung durch rationale Kritiken zerstört werden könnte.»
A. Gramsci

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Thema

Medien – Öffentlichkeit – Alternativen

Autonome Antifa (M) zu Medienarbeit und Presselandschaft in Göttingen

Autonome Antifa M

Im Zeitalter der «Informationsgesellschaft» übernehmen die Massenmedien der politischen und wirtschaftlichen Zentren der Welt zentrale Aufgaben der Herrschaftssicherung und Meinungsbildung. Mit der Entwicklung immer neuer Informationstechnologien und deren beschleunigter Verbreitung wächst auch ste­tig die Einflußsphäre der Medien in nahezu allen gesellschaftlichen Feldern. Mit ihr potenziert sich der manipulative Wirkungsgrad auf Meinungsbildung und Bewujeseinsentwicklung der Konsumierenden.

Egin Euskadi ta Askatasuna

Die Stimme der Unabhängigkeit Euskadis

Redaktion

Die baskische linke Tageszeitung Egin ist ein ungewöhnliches Blatt. Am Wochenende umfaßt der Sportteil 20 Seiten, die Titelseiten sind farbig, die Fernsehbeilage steht den Funkzeitschrif­ten in der BRD nicht viel nach: Multico­lor posieren Don Johnson oder die Lebensretter von South Beach. Daneben allerdings steht die letzte ETA-Erklärung im Wortlaut, findet man auf der Mei­nungsseite eine Diskussion über Femi­nismus zwischen HB-nahen und autono­men Feministinnen oder beschreiben in der Jugendbeilage zwei 18-jährige aus der Proletenstadt Orereta, wie sie die letzten 2 Jahre im Knast verbracht haben.

taz und Radio 100

Interview mit Anton von Ex-Radio 100 und Imma, Ex-taz

Redaktion

Radio 100 ging am 1. März 1987 zum ersten Mal auf Sendung. Das Radio wurde zur Stimme für fast alle irgendwie oppositionellen Kräfte in der Stadt von den Immigran­tinnen über Alternative zur popkulturellen Linken, von Kulturfreaks, Lesben und Schwulen bishin zur linksradikalen ‹Szene›. Die taz dagegen überlebte zwar, aber änderte deutlich ihr Gesicht. Die Zeitung, die als Basisprojekt für eine links-grün-alternative Sammelbewegung entstand, geriet schnell an die Grenzen des Betroffenenjournalismus.

Özgür Gündem. Zeitung machen gegen den Tod

Portrait einer türkisch-kurdischen Zeitung

Redaktion

Wenn mensch die Situa­tion im türkischen Staat betrachtet, entsteht der Eindruck, daß es beim Zeitungsmachen eigent­lich nur ein Problem gibt: Überleben. Wahrscheinlich hat sich in keinem Land der Welt die Aufstandsbekämpfung derart der Medien ange­nommen wie in der Türki­schen Republik. 16 ermor­dete JournalistInnen zählten unabhängige Men­schenrechtsorganisationen 1992. Als Täter werden offiziell fundamentalisti­sche oder türkisch-natio­nalistische Terrorgruppen genannt.

«Die Linke unter den Großen»

Ein Gespräch mit Ivo vom NEUEN DEUTSCHLAND

Redaktion

Die arranca!-Redaktion hat Ivo vom Neuen Deutschland interviewt, um die Potenziale und Grenzen einer pluralistischen linken Tageszeitung zu diskutieren. Gibt es Grenzen in einer linken Offenheit? Welche Bedeutung hatte die Zeitung bei der Organisierung von Widerstand in der ehemaligen DDR? Und woran liegt es eigentlich, dass die West-Linke das Neue Deutschland so wenig wahrnimmt und nutzt? Antworten auf diese Fragen und weitere spannende Diskussionspunkte findet ihr im Interview.

«it’s nine o’clock on my rolex»

Öffentliche Radios in den USA

Redaktion

TV und Radio in den USA sind erbärmlich, weiß hier jede/r. Die Amis werden mit Werbung und Musik zugedu­delt, Nachrichten und Infor­mationen sind hoffnungslos schlecht. Wie kommt es, daß auch ausführliche Reportagen und mehrstündige bis mehrtägige Anhörungen von Untersu­chungsausschüssen im Äther zu finden sind?

außerhalb des Schwerpunkts

«Die Gleichgültigkeit zurückdrängen»

Renato Curcio – Historischer Kopf der Roten Brigaden

Redaktion

Es herrscht eine Stimmung der Transformation in Italien. Und die Geiseln in den italienischen Knästen sind Teil davon. Die arranca!-Redaktion im Interview mit Renato Curcio: Über die Politisierung der Bevölkerung und Radikalisierung der italienischen Linken, die Veränderungen im Knast, das Alleinsein und die Re-Mobilisierung. Und warum im Knast die Analyse und die Bewegung nicht stillsteht, sondern die politische Arbeit weitergeht.

Beethovens Cello-Sonate op.69

Teil 1 eines Vortrages

Peter Schleunig

Eigentlich sollte ein Vor­trag über ein Musikstück nach dessen Erklingen gehalten werden, nicht aber vorher, damit sich die innere Produktion der Hörenden ohne andere Einflüsse als die Musik entwickeln kann, nicht durch Analytisches, Bio­graphisches oder Anekdo­tisches vorgeformt, ver­borgen oder gehemmt wird. So jedenfalls könnte man denken.

Gefangene der Erde, kommt raus!

P.O.C. Foundation

«Navigare necesse es. Vivare no es necesse» – «Reisen ist notwendig. Leben ist nicht notwendig» . Diese Worte inspirierten die Seefahrer, die im fünf­zehnten Jahrhundert Segel setzten, um in das gewaltige Neuland unbekannter Ozeane vorzustoßen. Der Welt­raum ist das Neuland unserer Tage. Steht dieses Neu­land der Jugend offen?

Dafür haben sie den Paragraphen ja geschaffen!

Eine Kampagne der AA /BO (Antifaschistische Aktion/Bundesweite Organisation)

Redaktion

Am 6.Januar 1993 wurde der Wiesbadener Antifaschist Gunther verhaftet, gegen 23.00 Uhr wurde sein Auto von einer Polizeistreife angehalten und Gunther unter dem Vorwurf des schweren Landfriedensbruches festgenom­men. Den Hintergrund bildete ein Treffen der verbote­nen faschistischen Organisation Deutsche Alternative am gleichen Tag in Mainz. Das Treffen, welches sich in die zunehmenden faschistischen Aktivitäten im Rhein-Main-Gebiet einreiht, wurde von der Polizei ignoriert.

Sänger singen Lieder über Liebe, Rapper reden lieber über Leben!

Und geben trägen Leuten Kraft, sich zu bewegen.

Cora E.

In den ‹Schwarzenghettos› der USA entstanden, hat Hip Hop innerhalb weni­ger Jahre einen unglaubli­chen Siegeszug angetreten und eine musikalische Entwicklung mitgemacht, die zu einer großen Viel­falt geführt hat – ob nun die Heavy-Rocker von Anthrax zusammen mit Public Enemy einen Song aufnehmen, der mit einer gehörgangstrapazieren­den Soundwand aufwar­tet, oder Guru von Gang­starr mit den Jazzlegenden Roy Ayers und Donald Byrd eine Platte produ­ziert, Miles Davis dem Hip Hop eine Scheibe wid­met…

«Es ist die Systematik, es ist das System»

Auszug aus einem Gespräch mit Anarchist Academy

Redaktion

Wir dokumentieren hier auzugsweise ein Gespräch über Hip-Hop und Politik zwischen den Künstlern L.J. und Babak von der Formation Anarchist Academy aus Lüdenscheid und Iserlohn und Lady M und dna.

Zur Enttarnung von Klaus Steinmetz

«Die Tatsache an sich ist ja mittlerweile weitgehend bekannt»

Birgit Hogefeld

Hier dokumentieren wir den 2.Brief von Birgit Hogefeld, in dem sie Klaus Steinmetz als Spitzel entlarvte. Auf den folgenden Seiten haben wir versucht, Hintergründe zum Fall Bad Kleinen zusammenzutragen. Wesent­lich erschien uns vor allem herauszuar­beiten, warum sich ein V-Mann über ein Jahrzehnt in linksradikalen Struktu­ren halten konnte, ohne daß dies auf­fiel. Diese Fragen haben wir nicht gestellt, um uns voyeuristisch zu entset­zen oder Anklagen gegen vermeintli­che «Verantwortliche» zu erheben. Es ging uns vielmehr darum, zu begrei­fen, wie Klaus Steinmetz seine Spitzeltätigkeit ausübte.

«Esto va muy mal»

Zettelknechts Eindrücke aus Cuba

Zettelknecht

«Esto va muy mal» – das hier ist sehr schlecht –, ist der Satz en vogue auf Cuba. Man hört ihn in der Schlange vor einem Restau­rant, an der Haltestelle für den Linienbus in Habana, in der Nähe eines der Mammuthotels, auf dem Weg durch die Innen­stadt, im Stadtpark, beim Mambo-Tanzen. Die ganze Insel schimpft – vom überzeugten Ver­teidiger der Revolution über die Hausfrau zum Schwarzmarkt­händler. «Trotzdem, wir haben viel zu verlieren», schieben die meisten nach, wenn es grundsätzlich wird. Cuba ist selt­sam, es flucht, aber es ergibt sich nicht.

Im Rückblick tauchen Indizien auf

Gespräch mit P. aus dem Rhein/Main-Gebiet über Klaus S.

Redaktion

Auf den folgenden Seiten haben wir versucht, Hintergründe zum Fall Bad Kleinen zusammenzutragen. Wesentlich erschien uns vor allem herauszuarbeiten, warum sich ein V-Mann über ein Jahrzehnt in linksradikalen Strukturen halten konnte, ohne daß dies auffiel. Diese Fragen haben wir nicht gestellt, um uns voyeuristisch zu entsetzen oder Anklagen gegen vermeintliche «Verantwortliche» zu erheben. Es ging uns vielmehr darum, zu begreifen, wie Klaus Steinmetz seine Spitzeltätigkeit ausübte.