Thema

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Sand im antikapitalistischen Alltagsverstand

Ingo Stützle

Kapitalismuskritik ist wieder in. Seit die Auswirkungen der neueren Kapitalismusentwicklung, gerne Globalisierung genannt, offensichtlich geworden sind, fordern auch FunktionsträgerInnen des Kapitals und Teile der politischen Klassen einen gebändigten und regulierten Kapitalismus.

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Bad Timing

Katja Diefenbach & Stephan Geene

Der 11.9. hat die Globalisierungskritik unterbrochen, das zumindest. Aber zum Attac-Kongress in Berlin kamen wieder Tausende. Das Eindringen militanter Kritik in den gesellschaftlichen Mainstream scheint jedoch verschwunden zu sein. Dass sogar die CDU damit begonnen hatte, Deutschland als Einwanderungsland zu begreifen, ist mit den Gesetzesvorschlägen von Schily Makulatur geworden. Was ist mit der Bewegung selber? Mit den vielen Bewegten? Kann es sein, dass der Schock sie eingefroren hat? Was verbindet den 11.9. mit Globalisierungskritik: nur bad timing oder mehr?

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Das Versprechen des Politischen

Katja Diefenbach & Stephan Geene

20. Juli. Genua. Zweiter Tag der Demonstrationen. Gegen Mittag machen sich vom Leichtathletikstadion Carlini über 15.000 AktivistInnen aus Süd- und Westeuropa zum Training mit den Tute Bianche auf. Ein kurzer Rundlauf biopolitischer AktivistInnen, der eine Stunde später von einem CS-Gas-Bombardement der Polizei gestoppt werden wird. Zehn, zwanzig Meter steht alles in weißem Nebel. Biopolitischer Gegenangriff. Dahinter Panzerwagen. Wer keine Gasmaske auf hat, stürmt zurück. Zurück? Da ist nichts. Keine Seitenstraße. Keine Grünfläche. Kein Platz. Links meterhoher Bahndamm. Rechts Hauswand an Hauswand. Dazwischen die zähe Größe von Tausenden DemonstrantInnen. Tute Bianche im Training kurz vor der Massenpanik.

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Der Alltag ist Krieg gegen Frauen

Interview mit Marina Kamal, Aktivistin einer revolutionären afghanischen Frauenorganisation

Joseba Sanz & Marina Kamal

Die „Revolutionäre Vereinigung der Frauen in Afghanistan“ (RAWA) ist eine parteiunabhängige feministische Organisation, die 1977 von intellektuellen Frauen in Kabul gegründet wurde und für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit kämpft. Nach dem Einmarsch der SU gingen Teile nach Pakistan und organisierten sich in der Grenzstadt Quettar und in Peschawar. In den vergangenen 24 Jahren haben sie ein Krankenhaus für Flüchtlinge aufgebaut, mobile medizinische Teams gegründet und führen Bildungsmaßnahmen in Afghanistan und im Exil durch. Sie unterstützen traumatisierte Frauen, bauen geheime Zellen in Kabul auf und organisierte Mädchenschulen im Untergrund. Mehrere Aktivistinnen, wie z.B. Meena, eine der Gründerinnen von RAWA, wurden bei Attentaten ermordet.