Autor*innen seit 1993 Neuigkeiten Über uns Kontakt Name # A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z Stephan Geene Das Versprechen des Politischen 20. Juli. Genua. Zweiter Tag der Demonstrationen. Gegen Mittag machen sich vom Leichtathletikstadion Carlini über 15.000 AktivistInnen aus Süd- und Westeuropa zum Training mit den Tute Bianche auf. Ein kurzer Rundlauf biopolitischer AktivistInnen, der eine Stunde später von einem CS-Gas-Bombardement der Polizei gestoppt werden wird. Zehn, zwanzig Meter steht alles in weißem Nebel. Biopolitischer Gegenangriff. Dahinter Panzerwagen. Wer keine Gasmaske auf hat, stürmt zurück. Zurück? Da ist nichts. Keine Seitenstraße. Keine Grünfläche. Kein Platz. Links meterhoher Bahndamm. Rechts Hauswand an Hauswand. Dazwischen die zähe Größe von Tausenden DemonstrantInnen. Tute Bianche im Training kurz vor der Massenpanik. Bad Timing Der 11.9. hat die Globalisierungskritik unterbrochen, das zumindest. Aber zum Attac-Kongress in Berlin kamen wieder Tausende. Das Eindringen militanter Kritik in den gesellschaftlichen Mainstream scheint jedoch verschwunden zu sein. Dass sogar die CDU damit begonnen hatte, Deutschland als Einwanderungsland zu begreifen, ist mit den Gesetzesvorschlägen von Schily Makulatur geworden. Was ist mit der Bewegung selber? Mit den vielen Bewegten? Kann es sein, dass der Schock sie eingefroren hat? Was verbindet den 11.9. mit Globalisierungskritik: nur bad timing oder mehr?