Das Netz in unsere Hand! Vom digitalen Kapitalismus zur Datendemokratie

Thomas Wagner

Im Zusammenspiel von Infrastruktur-Plattformen und den großen Netzkonzernen entstehen Quasi-Monopole und riesige Ballungen an Daten, die durch die Werbewirtschaft und auch durch Sicherheitsapparate ohne ernsthafte gesellschaftliche Kontrolle ausgebeutet werden können. Den sich überschlagenden Entwicklungen laufen Linke in Analyse und Praxis tendenziell hinterher.

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*Das Netz in unsere Hand! Vom digitalen Kapitalismus zur Datendemokratie*

PapyRossa, Köln 2017
166 Seiten, 13,90 Euro

Der Journalist Thomas Wagner versucht, diese Leerstellen zu füllen. Das Netz in unsere Hand ist ein Überblick über die wichtigsten Probleme des digitalen Kapitalismus: die Tendenz zu Quasi-Monopolen, der digitale Taylorismus, die Entmachtung kritischer staatlicher und wissenschaftlicher Strukturen durch Lobbyismus und Thinktanks oder die biotechnologischen Allmachtsphantasien des «Transhumanismus».

Der thematische Durchritt eignet sich gut, um in die Problematik einzusteigen. Überraschend dünn wird es am Ende des Buchs, wenn Wagner mögliche Lösungsansätze zusammenträgt. Das ist allerdings nicht unbedingt dem Autor anzulasten, sondern eher der Tatsache, dass es allgemein kaum schlüssige Antworten gibt. Vielleicht ermuntert Wagners Buch mehr Linke, sich mit Analysen und in der Praxis den Phänomenen des digitalen Kapitalismus zu widmen.