Es sind nicht gerade Charaktere von der Stange, die Doerr hier mit dem Mittel der Rückblende serviert. Werner ist ein Waisenjunge aus Essen, der auf dem Gelände der Zeche Zollverein aufwächst, aus Schrott Radios zusammenschustert und in einem Internat der Nazis landet. Dort wird er zum Funktechniker und zur Killermaschine ausgebildet. Marie Laure hingegen lernt sich geschickt in einer Welt zu bewegen, die nicht auf Bildern und Licht, sondern vor allem auf Klängen und Geräuschen beruht. Im bretonischen Saint-Malo an der Atlantikküste, wo die deutsche Besatzung gerade ihre finale Götterdämmerung erlebt, begegnen sich beide in einem dramatischen Schlussakkord – ob zum Showdown oder zum Liebesakt wird sich erst am Ende zeigen...
Alles Licht, das wir nicht sehen
Anthony Doerr