Einige politische Gefangene erzählten in Gesprächen und Briefen ihre Geschichte: von der Zeit der Unidad Popular unter Allende, vom Widerstand und bewaffneten Kampf gegen die Militärdik­tatur, vom Exil und der Rückkehr, von Gefangenschaft, Folter und dem Kampf um Freiheit – aber auch nach dem Ende der Pinochet-Diktatur sitzen noch politi­sche Gefangene in den Knästen…

Was mich besonders angesprochen hat, war die Darstellung ihre Geschichte, offen, direkt und auch radikal hinterfra­gend.

Hugo Marchant, Gefangener aus der Bewegung der Revolutionären Linken (MIR) hält sich – aber genauso jedem und jeder von uns– einen Spiegel vor:

„…in Frage stellen, was ich gelebt habe, alles, und das heißt: mich als Person, mich als Familienvater, mich als Lebens­partner, als Mitglied einer Partei, als Kämpfer. Meine Werte, an die ich glaubte, als ich Jugendlicher war, die mich dazu brach­ten, mich dem sozialen Kampf anzu­schließen. Aber ich will auch erreichen, was diese Werte meinen: konsequent sein, gerade sein, ehrlich, aufrichtig. Ich will mir meine Praxis ansehen: Entspricht sie diesen Werten? … Wir sind gescheitert, wir wurden geschlagen, wir müssen die Ursachen herausfinden, die Verantwortlichkeiten.

Ich muß mit mir selbst ins Reine kom­men, mit mir abrechnen. Denn wir müs­sen einen neuen Anlauf machen, den Himmel im Sturm zu erobern…

Neuen Generationen müssen wir vermit­teln, was wir gelebt haben. Aber was? Mystik? Rechtfertigungen? Illusionen? Guten Willen? Wir müssen ihnen die Wahrheit vermitteln und die Wahrheit ist konkret. Sie ist das, was wir gelebt haben, das, was geschehen ist… Wir sind Revolutionäre, und das bedeutet, daß wir etwas Alternatives in uns tragen, etwas, das dem überlegen ist, was das kapitalistische System zu bieten hat. Wir als Einzelne tragen das und wir als Kol­lektiv… warum sind wir dann geschei­tert?…“

So kann Geschichte zum lebendigen Prozeß werden. Sichtbar wird nicht allein ihr kämpferischer Beitrag, sondern ihre Entwicklung als Persönlichkeit mit all den Schwächen und Widersprüchen. Diese Einheit von „Leben – Lieben – Kämpfen“ ist stark zu spüren– das gibt ihnen Selbstverständlichkeit und Souver­änität so zu reden.

Mich hat es z.B. erstaunt, wie sie im Knast, in der Illegalität Liebesbeziehun­gen leben, sich für Kinder entscheiden, denn dazu gehört ja auch eine Portion Freude am Leben und Mut, trotz allem… Das Buch verschweigt aber auch nicht, daß es sehr große Widersprüche gibt unter den politischen Gefangenen, die Niederlage und deren Konsequenzen wird unterschiedlich eingeschätzt – und es gibt nach einer Niederlage auch Resi­gnation, die „Haltung der grauen Haare“ (Warten auf Freiheit) – ihr Umgang mit­einander erscheint mir trotzdem sehr verständnisvoll, menschlich.

Jorge Palma Donoso, ebenfalls MIR, schreibt:
„Für mich haben bestimmte Werte Gül­tigkeit und an ihnen orientiere ich mich. Sicher ist darin viel von meiner christli­chen Bildung enthalten. Werte wie Respekt. Den anderen respektieren, heißt auch anerkennen, daß er Gründe für seine Wahl hat, auch wenn sie meiner nicht entspricht…

Hier im Gefängnis teilt zur Zeit niemand meine Auffassungen. Dennoch habe ich viele Freunde hier, mit denen ich in vielen Punkten übereinstimme. Ich respek­tiere andere Meinungen und erwarte, daß man auch meine respektiert…

Ich halte immer noch an der Meinung fest, daß eine Revolution ohne einen bewaffneten Arm nicht mehr denkbar ist. Der Imperialismus hat einen riesigen Militärapparat aufgebaut, um soziale Veränderungen zu verhindern. In die­sem Zusammenhang ist meine Position zu verstehen. Gewalt darf nur im Kampf um die Macht eingesetzt werden.

Der Aufbau des Sozialismus, der Aufbau einer Herrschaft der Massen muß von ganz anderen Aspekten getragen wer­den, von den Sinnen, vom Austausch der Ideen, von Überzeugungen. Da hat Gewalt nichts zu suchen.

Diejenigen, die versucht haben, in der Gesellschaft mit Gewalt zu arbeiten, sind gescheitert: die sozialistischen Systeme. Massenbewegungen können nicht dog­matisch geführt werden, sonst gibt es keine Entwicklung, keine Bewegung, keine Widersprüche. Wenn man wie ich eine militante Position vertritt, wird oft gemutmaßt, wir würden daraus ein Gesetz des Lebens machen. Das ist nicht so…

(Jorge wurde 1990 „begnadigt“, er darf Chile aber 25 Jahre nicht mehr betreten; er lebt zur Zeit in Belgien)

Ich habe beim’ Lesen der verschiedenen Beiträge selbstverständlich auch immer an mich selber und uns, die politischen Gefangenen, hier in der BRD, gedacht.– Und mich gefragt, müßten nicht auch wir offener sein, mehr hinterfragen? Warum waren wir nicht fähig und sou­verän genug über die Erfahrungen der 80er Jahre zu reden? Es gab doch Fra­gen, Zweifel; wie soll denn eine leben­dige Weiterentwicklung stattfinden, wenn wir, anstatt beispielsweise auf soli­darische Kritik – wie von Christian Geißler – einzugehen, ihn einfach tot­schweigen, zu einer Art „Unperson“ erklären… oder zulassen, daß so kriti­sches Verhalten erstickt wird?

Und der Konformismus gedeiht! Als dann 1992 die RAF –was längst überfällig war –eine offenere Reflexion begann und versuchte Beziehungen herzustellen, auch zu anderen politischen und sozialen Strömungen, die möglichst nicht durch Hierarchie geprägt sind, um so zu einer neuen „Gegenmacht von unten“ beizutragen, konnte und kann ich das nur unterstützen. Allerdings setzt das eine ehrliche Bereitschaft und Fähigkeiten voraus –auch das eigene Selbstverständnis in Frage zu stellen, widersprüchliche Positionen auszuhalten. In den letzten Erklärungen von Helmut Pohl und Brigitte Mohnhaupt spüre ich davon nichts. Stattdessen ein Heruntermachen und Ausgrenzen bishin zur Diffamierung… Unsere Anziehungskraft als radikale, emanzipatorische Linke besteht aber vor allem in einer offenen, solidarischen und kritischen Auseinandersetzung und das ganz besonders in einer Zeit wie heute.

II.

Mich haben diese Biografien aus dem chilenischen Widerstand natürlich auch deswegen interessiert, weil die Chile-Solidarität etwas mit meiner eigenen Geschichte zu tun hat. Die Solidaritätsbewegung entstand eigentlich erst nach dem Militärputsch am 11.9.1973: mit Treffen und Komitees in vielen Städten, Demonstrationen, Veranstaltungen…auch militante Formen, u.a. von den Revolutionären Zellen gegen Niederlassungen des US-Konzerns ITI. Der Militärputsch bestärkte uns darin, daß es keinen friedlichen Weg zu Sozialismus und Freiheit gibt. Es muß auch hier eine militante und bewaffnete Gegenmacht aufgebaut werden. Konkret ging es um die Freilassung Tausender politischer Gefangener, um die Aufnahme der chilenischen Flüchtlinge, um materielle Unterstützung für den Widerstand (u.a „Waffen für den MIR“) Aber wer war eigentlich „der Widerstand“? In „DIE NACHT WIRD STERNE HABEN“ werden die einzelnen greifbar: Jorge Palma Donoso lebte bis 1979 in der Illegalität und schildert die enormen Schwierigkeiten. Er kehrt 1980 im Rahmen der „Operation Rückkehr“ des MIR wieder zurück und wird 1983 mit seiner Gefährtin Suzana Caprile verhaftet.

„Die meisten Leute in Chile haben ein bestimmtes Bild vom politischen Gefangenen. Sie suchen in ihm (und ihr) so etwas wie das kleine licht der Würde, das diesem Land noch geblieben ist. Aber sie vergessen dabei, daß die politischen Gefangenen Menschen sind wie alle anderen, mit vielen Problemen und viel Hoffnung…“

Carlos Pino
ehemaliger chilenischer Gefangener, im Buch: „Die Nacht wird Sterne haben“-Biografien aus dem chilenischen Widerstand

Ebenfalls 1980 kehren Miriam Ortega und ihr Mann Rudolfo Rodriguez aus Cuba zurück. Sie mußten 1973 mit ihren Kindern Chile fluchtartig verlassen. Sie kamen aus der traditionellen Arbeiterbewegung, hatten lange Jahre in der Gewerkschaft und der Sozialistischen Partei (PS) gearbeitet. Auf Cuba ziehen sie Bilanz und entscheiden sich zur Rückkehr, für den Widerstand im Rahmen des MIR.

„Das Problem war, daß die PS keine Politik entwickelte mit der Wiederstand gegen die Diktatur möglich war. Uns im Exil gaben sie die Aufgabe zu lernen, zu warten… wir veröffentlichten eine Erklärung zu unserem Austritt, 30 Companeras/os und traten in den MIR ein, um uns das Recht zu erobern, zurückzukehren … „Nach einer Ausbildung auf Cuba beteiligen sie sich an Sabotage an Strommasten und Propagandaaktionen, an Geldbeschaffung und an bewaffneten Angriffen:

„…wir versuchten damals den Leuten Formen zu zeigen, wie man sich gegen die Diktatur zur Wehr setzen könnte. Unsere Bedingungen waren sehr schwierig, der MIR war zu der Zeit die einzige revolutionäre Kraft, später kam die FPMR-s.u.-dazu …“ erzählt Miriam. Miriam, Rudolfo und ihre Gruppe werden nach relativ kurzer Zeit (1981) verhaftet, sie schildern die Folter, die unmenschlichen Haftbedingungen. Sie hatten sich nicht auf den Knast vorbereitet, sondern dachten daran, daß sie möglicherweise im Kampf gegen die Diktatur sterben könnten. Miriam erinnert sich: „… ich werde keine 2 Jahre Haft überleben können, wie hast du das gemacht?“ Und Victoria, eine Mitgefangene, antwortet: „Es ist schwer, aber du stützt dich auf die anderen Frauen, und du hast vor allem ein Ziel: daß es der Diktatur nicht gelingt, dich zu zerstören. Es ist eine andere Art von Kampf –der um dein Leben. Denn sie wollen uns vernichten. Du mußt dich also dieser Situation stellen wie einer Schlacht… –Das sagt mir dieses junge Mädchen, sie war drei Jahre in Haft…“

1987 kommen die drei Kinder von Miriam und Rudolfo aus Cuba zurück. Es ist ergreifend, wenn sie, Lumi (15 Jahre) und Jaime (19 Jahre) erzählen: „… wir schrieben uns Briefe. Aber brieflich kann man keine gute Beziehung entwickeln, es ist unmöglich, so sehr man sich auch darum bemühen mag. Uns fiel es schwer zu schreiben, besonders mir… Als ich zum ersten Mal hierherkam, um meine Mutter zu besuchen, standen all die anderen Angehörigen der politischen Gefangenen da und applaudierten, denn wir hatten uns seit 9 Jahren nicht gesehen, so war das natürlich ein ganz besonderes Ereignis. Ich kam als erste rein und sah meine Mutter in einer Gruppe stehen. Mir schoß all das in den Kopf, was mit mir passiert war und daß ich sie beinahe gehaßt hatte… Ich fragte mich: was ist das für ein Mensch, daß sie uns nicht geholfen hat, daß sie mich allein gelassen hat, als ich drei Jahre alt war? Und ich sah, daß sie durchaus sensibel und emotional war…“ (Lumi) „… Die Diktatur und auch die neue Regierung haben unsere Familie sehr geschädigt. Sie ist völlig zerrissen …Wenn ich mit meinen Compañeros rede, begreife ich, daß ich nicht der einzige bin, der all diese Probleme hat. Es gibt so viele Familien in ganz Chile, denen es genauso geht: Trennung der Eltern, viele, deren Vater tot ist oder die Mutter verschwunden. Das gibt mir Kraft, weiterzukämpfen, um da rauszukommen. Ich versuche, familiäre, persönliche Probleme zu lösen und den Compañeros zu helfen, ihre Probleme, die die Diktatur verursacht hat, zu lösen …“ (Jaime)

III.

1990 wurde zwar das Pinochet-Regime durch eine gewählte Regierung abgelöst, bestehend aus einem christdemokratisch-sozialistisch-kommunistischen Wahlbündnis und Aylwin, aber die Verfassung der Militärdiktatur besteht weiter, die Folterer und Mörder der Diktatur haben Straffreiheit, der Repressionsapparat ist intakt. Miriam erzählt: „Am letzten Dienstag, am Geburtstag von Salvador Allende haben sie auf eine Gruppe von Jugendlichen geschossen, die ein Wand­gemälde malten… Es ist eine Botschaft, daß wir uns nicht sicher fühlen können, daß ihr Anti-Aufstandskonzept nach wie vor Gültigkeit besitzt…

Zwar atmet die Bevölkerung etwas auf, aber das tägliche Überleben ist härter geworden, bei niedrigsten Löhnen, bei Arbeitslosigkeit und Elend in den Armen- und Arbeitervierteln.
Aus den Jahren des Terrors gibt es noch viel Angst, und schon wieder gibt es über 100 politische Gefangene. Bis heute sind noch nicht einmal alle Gefan­genen frei, die gegen die Diktatur kämpften, – sie gelten als „Terroristen“, die Freigelassenen schildern ihre Schwierigkeit draußen von „Wiedergut­machung“ für die Terrorurteile, die Fol­ter… ist nichts zu sehen.

Maria Puschner, die das Buch herausge­geben hat, lernte die politischen Gefan­genen kennen, zeichnete viele Gespräche auf und machte Fotos. Im Vorwort schildert sie, wie sie die Stim­mung 1990 erlebte: es gab eine große Euphorie, Gerüchte kursierten, alle poli­tischen Gefangenen kämen frei.

Dieser Hoffnung kann sich keine/r ent­ziehen,– desto schwerer war es dann, mit der Enttäuschung fertig zu werden, als die Verhandlungen und Gesetzesent­würfe sich hinzogen und nur Schritt für Schritt Gefangene freikamen. Puschner hat erlebt, wie sehr die Gefangenen auf die Solidarität der Öffentlichkeit, auf Massendemonstrationen hofften.

Nun ist diese Situation nicht gleichzuset­zen mit der in der BRD. Aber als Anfang 1992 die sog „Kinkel-Initiative“ in die Welt gesetzt wurde, hatten natürlich auch wir Hoffnungen: vielleicht könnte es mit einer entsprechenden Unterstüt­zung von draußen gelingen, tatsächlich die Freiheit für – möglichst viele – zu erreichen; wenigstens aber die Zusam­menlegung, und vielleicht könnte auch die neue Prozeßwelle gestoppt werden. Wir wollten uns nicht damit begnügen, nur diese Ankündigung von Kinkel zu entlarven.

Denn natürlich wollen wir raus! Aller­dings nicht auf Knien, nicht um den Preis, daß wir unsere Überzeugung ver­leugnen.

Eine andere Gefangene, Gina Cerda, schreibt über ihre Träume: „Ich war in einem Stadtteilzentrum in einem Viertel, wo Menschen in extremer Armut leben. Die Kinder, die dorthin kamen, waren unterernährt, aus Familien ohne Ein­kommen. Sie essen, was sie im Zentrum bekommen, zu Hause gibt es nur Tee. Am Wochenende essen sie nicht, nur montags bis freitags, das ist ihre Rea­lität…

Wenn ich aus dem Gefängnis heraus­komme, möchte ich so schnell wie mög­lich mein Studium beenden und mit die­sen Kindern arbeiten…mein Traum wäre es, eine Schule aufzubauen, an der mög­lichst viele lernen können, was man Kin­dern, die keinen Zugang zu Betreuung und Ausbildung haben, geben kann.“ Ich finde es sehr erfrischend, wie offen und selbstbewußt die Gefangenen in Puschners Buch über sich reden, eigent­lich eine Selbstverständlichkeit. Aber nicht so hier, in der BRD.

Ich möchte fast wetten, daß solche Aus­sagen von Gefangenen hier zu einer der „superscharfen“ Debatten führen könn­ten: ob denn das überhaupt noch „revo­lutionär“ sei, was z.B Gina da sagt, ob das nicht „Friede mit dem System, Distanzierung“ oder sonstwas sei, ob man sie überhaupt noch unterstützen könne, weil doch nur „revolutionäre Gefangene“ – und so weiter.

(Denn wenn schon mal, wie 92/93 ein paar Gefangene etwas eher rauskom­men, dann wird von manchen „Radika­len“ gründlich, spießig und moralisie­rend erstmal unverzüglich die Gesinnung überprüft. Und so rächt sich dann gewissermaßen das überhöhte und idealisierte Bild, wie es über die und auch von den Gefangenen selbst gemacht wird).
„…daß die politischen Gefangenen Men­schen wie alle anderen sind…“

IV.

Zum Schluß noch ein paar Überlegun­gen, die der ehemalige Gefangene Pino machte, als er rauskam. Sie haben auch für hier ihre Gültigkeit. Ich/wir alle brau­chen die Realität, ob sie uns gefällt oder nicht.

„Als ich selbst drin war, hat es mich immer gestört, daß uns die Besucher Mär­chen erzählten über das, was draußen passiert. Als mich die gefangenen Compañeros nun fragten, antwortete ich ehr­lich. Ich mußte also sagen: Es läuft nichts draußen. Es gibt Probleme. ‚Und wie ist es mit der sozialen Bewegung?‘, fragten sie. Nichts ist damit, sagte ich, es passiert zur Zeit nichts. Das zu erzählen mag schockierend sein, aber ich weiß, daß man die Realität wissen will, wenn man drin ist. Die meisten Besucher versuchen dafür zu sorgen, daß sich die Gefange­nen wohl fühlen. Sie behandeln sie wie Kranke.

Einige sagen es dir sogar bei ihren Besu­chen: Nein, die Dinge stehen nicht so, wie du meinst. Und doch behauptet du: so ist es!

Du bist eingeigelt und es bildet sich eine sehr begrenzte Form zu denken. Dann kommst du raus und bist schockiert, sagst, Mensch, die Leute sind ganz anders geworden. Nein, Unsinn, du bist anders geworden, dein Bild ist unscharf, ver­zerrt. Du siehst die politische Realität, die soziale, selbst die deiner Familie nicht mehr richtig…

Wenn ich mich mit anderen unterhalte, merke ich, daß meine Positionen überholt sind, vielleicht ist mein Blickwinkel unscharf geworden. Also muß ich mich wieder in ein Gefängnis stecken, das der Selbstanalyse.

Ich sage mir: Ich irre mich – nicht in mei­nen politischen Grundsätzen –, aber in meinen Formen…“

Ein ziemlich ehrliches Buch, ohne die allzu glatten Wahrheiten – sondern eher die Suche nach Erkenntnissen und Wegen – trotz allem. Und das könnte auch jeder und jedem von uns etwas Mut machen … (denn was sollen die hero­ischen Verlautbarungen!)