Warum wir diese Broschüre zum G8 gestaltet haben
>> weil wir – wie viele andere auch – einen Beitrag leisten wollen, dass dieser Event zu einem Bezugspunkt der Linken – national & international – wird, der möglicherweise einen konsolidierenden Effekt haben kann. >> weil wir es klasse finden, dass sich diese vier Zeitschriften zusammengefunden haben, diese Broschüre zu veröffentlichen – um die Bewegung hin zum G8-Summit inhaltlich zu unterfüttern. >> weil wir unsere Ansprechperson vom ak mögen – und die Arbeit Spaß macht, wenn unsere Kunden so gute Vorarbeit leisten (Texte sauber liefern, Checklisten und Zeitpläne einhalten – und auch die letzte Nachtschicht mit uns schieben ; ) >> weil Gestaltung unsere politische Praxis ist.
Warum ist diese Broschüre auf gelben Papier mit roter Farbe gedruckt?
Es war klar, dass bei der Fülle von Material (Text) im Verhältnis zum engen Budget nicht viel Raum sein wird, etwas anderes zu gestalten als einen Reader, als eine dichte Textsammlung. Über diese ungewöhnliche Farbigkeit wollen wir in erster Linie irritieren und neugierig machen. Wir wollten dieses Produkt aufwerten und somit dem ganzen zu mehr Nachhaltigkeit verhelfen.
Wir begreifen unsere Gestaltung nicht nur als ein Organisieren von Information – sondern auch als ein Generieren von Inhalt: „Wie gestalten wir unser Leben in einer Welt, deren Ordnung und Art von Selbstverständnis ständig durch Bilder (oder vielmehr Kombinationen, Nebeneinanderstellungen von Visuellem und Verbalem) geformt und umgeformt wird. Wie gestalten wir unser Leben aus einer begrenzten Reihe von Möglichkeiten und wie gestalten jene unser Leben, die die Macht besitzen? Nur beim hartnäckigen Insistieren auf beiden Extremen einer solchen Frage, wird deutlich, dass die Politik der Darstellung und die Darstellung der Politik untrennbar miteinander verbunden sind, und dass eine Untersuchung der Organisierung des Sehens und der visuellen Produktion als Aktionsfeld gesellschaftlicher Macht eng verknüpft ist mit dem Bemühen, nach alternativen Strategien, wechselnden Räumen und alternativem Wissen zu suchen.“ (J.E. Lundstroem )
Gestaltung ist keine technische Angelegenheit, sondern eine politisch-kulturelle, sie dient der Potenzierung des kommunikativen Anliegens. Dabei kann es keine unverrückbaren Regeln geben, sondern nur das Nutzen von Konventionen, wenn sie sinnvoll erscheinen. Im Kontext sozialer Bewegungen müssen nicht nur die Inhalte sondern auch die Formen der Kommunikation immer wieder neu diskutiert werden. Linke Gestaltung entspringt einer subversiven taktischen Aggression gegen das Netz der scheinbaren Möglichkeiten in der kapitalistischen Kultur. Gepaart mit der Lust eines emanzipatorischen Gestus, der den Blick auf das Unmögliche eröffnet, ist Gestaltung immer politischen Praxis.