»Lasst uns alle miteinander klar kommen, wie es die Militärdiktatur gelehrt hat«
Die Idee: Da die Opferfamilien weiterhin stigmatisiert sind und nicht sprechen können, muss die Geschichte durch die Täter erzählt werden. So dreht sich der ganze Dokumentarfilm um eben diese, die nicht nur massiv mit ihren Verbrechen angeben – sie werden sogar dazu angeregt, einen eigenen Spielfilm über ihre Gräueltaten zu drehen.
Im aktuelleren »The Look of Silence« schließlich kommen doch Opfer zu Wort. In schön fotografierten, ruhigen Bildern sehen wir Adi zu, der als mobiler Optiker beherrscht die Mörder seines Bruders bedient und sie befragt. Trotz tiefen Schmerzes, Verzweiflung und offenen Drohungen ein Film, der zu hoffen wagt.
Zwei Werke, die sich ergänzen und womöglich eine erste Geschichtsaufarbeitung möglich machen. Gedreht von einer Crew, die in großen Teilen anonym bleibt, sowie Regisseur Joshua Oppenheimer. Wer die Gelegenheit hat sollte sich unbedingt beide anschauen.