Bernd Langer
Kunst und Kampf

Unrast-Verlag, Münster 2016, 256 S., 19,80 Euro

Mit 18 beginnt Bernd Langer eine Ausbildung als Schriftsetzer und nähert sich – ähnlich wie der Ich-Erzähler in «Die Ästhetik des Widerstands» – dem aufständischen und rebellischen Gehalt von Kunstwerken. Ab 1979 entwirft er für antifaschistische Gruppen erste eigene politische Motive. In den folgenden Jahren entstehen Scherenschnitte und Siebdruckplakate, Transparente und Zeitschriftencover, Acryl- und Ölgemälde. Eines seiner Objekte ist der hängende «Neonazi in der Flasche» – die antifaschistische Variante des Buddelschiffs – von 1986, das den Umschlag von Langers neustem Buch schmückt.

Ausgehend von seinen autobiografischen Erzählungen unternimmt der Autor Ausflüge in die Geschichte, beispielsweise zu den Barrikadenkämpfen am Kottbusser Tor 1920 oder zu Künstlern wie Otto Dix und Heinrich Vogeler. Von dort holt er sich Inspirationen für aktuelle Projekte, die inzwischen schon seine eigene Geschichte – wie die Anfänge der Autonomen Antifa zu Beginn der 1980er Jahre – berühren.