Clumsy, ein junger Baumbesetzer, der den radikalen Teil der Bewegung verkörpern soll und Antje Grothus, eine Bürgerin aus der Umgebung des Hambacher Waldes und Betroffene der Auswirkungen des Tagebaus, werden im Film von zwei weiteren Protagonisten ergänzt: Michael Zobel, der seit Jahren den Waldspaziergang organisiert und als Waldpädagoge mit Wissen über Bäume und Lebensräume bestens ausgestattet ist und Lars Zimmer, der während der Dreharbeiten Stück für Stück seine Heimat verliert und schließlich in das Umsiedlungsdorf zieht, in der Hoffnung auf ein Reststück Dorfgemeinschaft. Alle vier haben ihre eigenen Beweggründe, sich gegen Rwe aufzulehnen und tun sich im Kampf zusammen, halten gemeinsam aus und entzünden Flammen einer Bewegung, die innerhalb weniger Jahre auf Zehntausende anwächst.
Der Film schafft es mit eindrucksvollen und eindringlichen Bildern die Zuschauer*innen zu fesseln und ihnen das Gefühl des Hambacher Waldes und einer ganzen Bewegung näher zu bringen. Die Filmemacher*innen positionieren sich hierbei stark für eine Seite, dennoch lassen sie den Blickwinkel von Polizei und Rwe nicht aus und geben ihnen eine Stimme. Hierbei schaffen es die Antagonisten, sich selbst ins Aus zu schießen, durch absurde Reden, Demonstrationen, Veranstaltungen und Auftritte. Nicht nur politisch und geschichtlich ein wunderbarer Film, auch visuell höchst ansprechend. Man möchte sich am liebsten direkt selbst auf den Weg in den Hambacher Wald machen, um direkt vor Ort für eine bessere Zukunft zu kämpfen. Dort, wo direkte Aktion tatsächlich Wirkung zeigt.