Autor*innen - arranca

Name

# A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Daniela Chiaretti

Daniela Chiaretti ist Brasilianerin, „Paulistianerin“, Schwester einer „Palmeirenser“, Mutter eines Fans von Santos, katholisch getauft, Tochter von Yemanja und Sympathisantin des tibetanischen Buddhismus. Sie begann als Wirtschaftsjournalistin (als Reporterin, Editionsassistentin und Herausgeberin in der Gazeta Mercantil und der Zeitschrift Veja), arbeitete dann journalistisch über Umwelt (in der Gazeta Mercantil und der Folha de Sao Paulo) und wurde Chefin vom Dienst der Marie Claire Brasilien. Augenblicklich arbeitet sie als Editionsassistentin des Magazins „Estampa“ der Tageszeitung „Jornal Valor Económico“. Sie trägt immer Armbänder von „Nuestro Señor del Bonfim“ und geht nur mit einem Caipirinha in der Hand – wenn Brasilien spielt (und gewinnt) zum Fußball.

Gott ist rund

Brasilien und der Fußball

In Zeiten, in denen Brasilien den Beinamen «größtes katholisches Land der Erde» trug, äußerte der Anthropologe Darcy Ribeiro – ein Intellektueller, der meinte, das eigentliche Kennzeichnende des «Brasilianers» sei die Mixtur–, dass die Gläubigen in diesem Land anders seien: Katholisch schon, aber mit Macumba*, ausgiebigem Feiern und vielen Heiligen. In einem Land, in dem die nationale Leidenschaft für den Fußball ein Dogma darstellt und in dem sich die Sambagruppen mit den Gebetsgruppen vermischen, geht man mit den Glaubensrichtungen einerseits ebenso freizügig um, wie man den eigenen Körper an den Stränden von Río zur Schau stellt oder anderseits soziale Ungleichheiten hinnimmt.