I ain’t gonna write you, I ain’t gonna write you, girl

es heißt, man sei nicht kränker als seine geheimnisse

am morgen nach einem krummen schlaf, der den körper
den kopf kostete, ist man nackt wie ein umgedrehter stein

wimmelnde ameisen. eine assel, groß wie ein gürteltier –
trage sie auf den schultern durch den kanal, und wie sindbad
seine seltsame last nicht wieder loswurde, so bin auch ich
angewiesen auf uralte verhältnisse, fabeln und dienste

when you told me you wanted me, you lied

furcht ist das segel der romanzensucht, der charme ist ihr bug
die mir in träumen suspektesten tiere: ameisen und bären
der kaufmann brauchte sieben reisen bis demut
als kind eines erzählmenschen packten auch mich
die sammelwut und mehr als bloß die saubersten hoffnungen

die landschaft zerlegt, von hauern, rüsseln nachts,
die jäger nennen den mond die schweinesonne,
sexfraß an hecken. vormittag, nachmittag. im küchenspiegel:
die durchgemachten reste eines versuchskaninchens

kein zweifel, in seltsamer wissenschaft werde ich verbraucht,
schon erinnern meine schlüsselbeine an fossilien,
der drink, der süße richter, der mich klarmacht –
historische freisprüche im kopf, fällt die verliebtheit
auf die unzugänglichsten, die menschlichen klippen,
die überhaupt fähigen, auf mein verbrechen zu stoßen

when you told me you loved me, you lied

die zunge rot, dämmerung und krumm, sie erzählt gern,
dass ich weiblich sei. fast ironisch, diese lüsternheit nach objektivem,
drehe ein straßending und mich pfeifend nach einem gürteltier um

schnallen, einen chitin-slip öffnen, die geschicklichkeit
meines mundes ist eine legende der stadt – und sollte ich
an abenteuern tragisch enden, so trage ich immer noch sie:
wie alt, wie mächtig – und wie jung erst ich, bruder, wie schmal
und wie wenig ihr gewachsen, der großartigen krankheit